Erstmals seit zwei Jahrzehnten gibt es im Ranking der weltweit populärsten Programmiersprachen einen Erstplatzierten, der nicht C oder Java heißt. Python ist es jetzt gelungen, die beiden Platzhirsche zu überholen.
Über die Jahre hinweg gab es eine ganze Reihe älterer oder neuerer Sprachen, die in der Popularität rasant stiegen und irgendwann im Ranking auch wieder auf untere Plätze fielen. Nie aber gelang es einem dieser Shooting-Stars an den altgedienten Programmiersprachen C und Java vorbeizukommen, die vor allem auch durch ihre feste Verankerung im Unternehmens-Umfeld eine sehr starke Position inne hatten.
"Erstmals seit 20 Jahren haben wir nun aber einen neuen Rudelführer: Die Programmiersprache Python. Die lang andauernde Hegemonie Cs und Javas ist vorüber", kommentierte Paul Jansen, Chef von Tiobe Software. Der von seiner Firma erstellte
Tiobe-Index bewertet anhand verschiedener Faktoren die Popularität von Programmiersprachen und gilt als Referenz in diesem Bereich.
Python gelingt dabei etwas, was beispielsweise nicht einmal das weit verbreitete JavaScript schaffte. Auch diese Sprache, anfangs vor allem zum Aufpeppen von Webseiten genutzt, hatte sich mit der Zeit immer weiter nach oben gearbeitet. Heute kommt kaum noch ein Projekt im Netz ohne sie aus. Trotzdem schaffte es JavaScript nicht, ganz bis an die Spitze zu kommen. Gleiches gilt auch für neuere Sprachen, die beispielsweise als Standard für die App-Entwicklung oder ähnliche Phänomene einen enormen Schub erlebten.
"Python, das als einfache Scriptsprache, als Alternative zu Perl startete, ist erwachsen geworden", so Jensen. Sie ist leicht zu erlernen, verfügt über mächtige Bibliotheken und hat sich in sehr vielen Bereichen einen Platz erobert. Zuletzt bekam Python durch den Einsatz im Bereich des Maschinenlernens, also der Entwicklung von KI-Anwendungen, noch einmal richtig Schwung, der ausreichte, um nun an den 1. Platz zu kommen.