China verliert den Kostenvorteil
Für das angestrebte Comeback gibt es mehrere günstige Faktoren. Kurzfristig entscheidend ist die Tatsache, dass die chinesischen Hersteller ihren Preisvorteil weitgehend verloren haben. Denn es ist in der letzten Zeit ziemlich teuer geworden, sperrige Waren wie Solarmodule von China nach Deutschland zu verschiffen. Außerdem ist der Automatisierungs-Grad der Industrie deutlich angestiegen, so dass China aus seinen niedrigeren Löhnen keinen großen Vorteil mehr ziehen kann.Viel entscheidender aber: Die regelrechte Verweigerungshaltung der letzten Bundesregierung, die den Ausbau der Erneuerbaren im Kern aktiv behinderte, ist nicht länger durchzuhalten. Spätestens seit dem Klimaschutz-Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist klar, dass eine kommende neue Regierung sehr viel mehr tun muss. Und die wahrscheinliche Konstellation für eine Regierungskoalition dürfte hier auch positive Effekte bringen.
In diesem Jahr wird die neu installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland bei gerade einmal 5 Gigawatt liegen. Wissenschaftler wie der Professor für regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, Volker Quaschning, kommen in ihren Berechnungen für die Energiewende aber zu dem Ergebnis, dass Deutschland 40 Gigawatt jährlich draufpacken muss, um die Energiewende zu schaffen. Ohne lokale Hersteller wird das kaum zu schaffen sein.