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Chip-Krise: Daimler will Mercedes "Light" mit weniger Extras verkaufen

Der Automobilkonzern Daimler ist von der Komponenten-Krise inzwischen so hart getroffen, dass man mit regelrecht verzweifelten Mitteln die Verkaufszahlen stützen will. Einen Mercedes soll es nun auch mit Minimalausstattung billiger geben.
06.10.2021  17:36 Uhr
Wie der Konzern jetzt mitteilte, habe man im letzten Quartal insgesamt 428.361 Autos an Käufer ausliefern können. Das sind immerhin 30,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Management verwies darauf, dass die Nachfrage eigentlich weiterhin hoch sei, man aufgrund der mangelhaften Versorgung mit Halbleiter-Komponenten aber nicht alle potenziellen Kunden bedienen könne. Daher ist der Hersteller von Luxus-Wagen jetzt auch bereit, über seinen Schatten zu springen. Bevor man wie andere Autokonzerne Fahrzeuge auf Halde produziert, will man die Autos lieber mit einer reduzierten Ausstattung ausliefern. Die Kunden bekämen dann zwar vielleicht nicht den Mercedes, den sie sich wünschten - aber eben überhaupt einen und das auch noch zum niedrigeren Preis.

Spätere Nachrüstung selten möglich

Entgegen erster anders lautender Meldungen müsse der Kunde allerdings nicht zum Kaufvertrag stehen, wenn Daimler nicht den Wagen mit der bestellten Ausstattung liefern könne. In einem solchen Fall ist es auch möglich, komplett vom bereits abgeschlossenen Kaufvertrag zurückzutreten, berichtete der Focus unter Berufung auf eine Sprecherin des Unternehmens.

Wenn bestimmte Funktionen weggelassen werden, ist auch nur in manchen Fällen eine spätere Nachrüstung möglich. In den meisten Fällen funktioniert dies nicht, weil der Aufwand für den nachträglichen Einbau viel zu groß wäre. Teils müsste man dann das halbe Fahrzeug auseinandernehmen, um irgendwo einen kleinen Elektronik-Zusatz zu installieren. Welche Zusatz-Ausstattungen hier konkret betroffen sein werden, teilte das Unternehmen bisher noch nicht mit.

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