X

Zu einfach gedacht:
Modernere Chips lösen Krise der Autohersteller nicht

Für die Autoindustrie ist es schlicht nicht möglich, kurzfristig auf andere Chips umzusteigen - auch wenn Intel-Chef Pat Gelsinger diese in großen Mengen liefern würde. Denn niemand verbaut im industriellen Maßstab einfach so irgendwelche Komponenten.
04.10.2021  12:10 Uhr
Gelsinger hatte der Auto-Branche kürzlich vorgeworfen, dass deren aktuelle Versorgungskrise ein gutes Stück weit hausgemacht ist, weil sie immer noch auf alte Chips setzen, die Produktionsanlagen voraussetzen würden, in die heute kein Chiphersteller mehr investieren wird. Mehr Flexibilität, so schien es, könnte dazu beitragen, die Probleme schnell aus der Welt zu schaffen. Private Verbraucher orientieren sich an Testberichten und Rezensionen, wenn sie ein Produkt kaufen wollen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn ein Autohersteller Komponenten für hunderttausende Fahrzeuge bei einem Zulieferer einkauft. Bevor Bauteile in eine Serienfertigung dieses Maßstabs aufgenommen werden, stehen erst einmal umfangreiche Test-Aktivitäten an. Und diese sind teuer und zeitaufwendig, erklärte Jon M. Quigley von der Society of Automotive Engineers gegenüber dem US-Magazin Jalopnik.

Komplexer Prozess

Oft verfügen die Unternehmen noch nicht einmal selbst über die notwendigen Testsysteme und müssen sich an externe Dienstleister wenden - das ist bei Halbleiter-Produkten meist der Fall. Und bei diesen Spezialisten bekommt man auch nicht einfach in einigen Tagen einen Termin, sondern muss sich in eine lange Reihe von Kunden stellen.

Die fraglichen Tests wären sogar dann notwendig, wenn beispielsweise der gleiche Chip einfach auf einer moderneren Prozesslinie in einem kleineren Design hergestellt würde. Denn diese Umstellung verändert die physikalischen Eigenschaften der Schaltkreise und kann Probleme hervorbringen, die beim Original nicht vorhanden waren.

☀ Tag- / 🌙 Nacht-Modus
Desktop-Version anzeigen
Impressum
Datenschutz
Cookies
© 2024 WinFuture