Die Internet-Giganten Google und Apple müssen sich mit einer weiteren Patentklage auseinandersetzen. Das inzwischen insolvente Unternehmen Jawbone hat sich gegen die beiden Konzerne gestellt und sieht Rechte bei seiner vor Jahren entwickelten Noise-Cancelling-Technologie verletzt.
Wie Bloomberg berichtet, hat Jawbone die Klage beim US-amerikanischen Bundesgericht in Texas eingereicht. Dem Unternehmen zufolge haben Apple und Google acht Patente in Zusammenhang mit seinen Geräuschunterdrückungs-Technologien verletzt. Die besagte Noise-Cancelling-Technologie wurde von der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) des US-Militärs beauftragt. Daher kann man Jawbone auch als Pionier in diesem Bereich ansehen. Inzwischen kommt Noise-Cancelling in vielen Geräten zum Einsatz.
Jawbone musste allerdings schon 2017 Insolvenz anmelden. Nach einem Rechtsstreit mit Fitbit konnte das Unternehmen keine ausreichenden Umsätze mehr erwirtschaften, um eine Liquidation zu verhindern. Da Fitbit in der Zwischenzeit von Google aufgekauft wurde, wäre es denkbar, dass es sich bei der jetzigen Patentklage um eine Racheaktion handelt. Google hat verkündet, dass sich der Konzern gegen die Vorwürfe verteidigen wird. Von Apple gibt es bislang noch kein Statement. Jawbone fordert Lizenzgebühren von den zwei Unternehmen, da sie angeblich geschützte Noise-Cancelling-Technologie verwenden.
Die Technologie soll laut der Klageschrift in sämtliche Modelle der iPhones, iPads, AirPods und HomePods eingebaut worden sein. Google soll die Patente mit seinen Smartphones, Tablets, Notebooks, Earbuds, Smart-Home-Geräten und weiteren Android-Geräten verletzen.
Da das Bundesgericht im texanischen Waco für patentfreundliche Richter und Geschworene bekannt ist, ergibt es Sinn, dass Jawbone die Klage hier eingereicht hat. Ob der Konzern Recht bekommt und die Lizenzgebühren eintreiben darf, bleibt allerdings noch abzuwarten.