Der vielkritisierte Raumflug des Amazon-Gründers Jeff Bezos könnte doch noch einen positiven Effekt haben: Der Multimilliardär kündigte an, eine zusätzliche Milliarde Dollar für Naturschutz-Bestrebungen bereitzustellen.
Während des kurzen Abstechers ins All scheint Bezos mit einem Effekt konfrontiert zu sein, von dem zuvor schon viele andere Raumfahrer berichteten: Selbst wenn ihnen vorher schon klar war, wie wichtig der Schutz der Umwelt ist, ist es letztlich der Blick von oben, der das Bewusstsein hierfür noch einmal unheimlich schärft. Vor allem dann, wenn man sieht, welche Auswirkungen die menschliche Zivilisation bereits hat und welch dünnes, fragiles Band die Atmosphäre ist.
"Die Natur ist unser Lebenserhaltungssystem und sie ist sehr sensibel", sagte Bezos laut einem Bericht von CNBC auf einer Veranstaltung in New York. "Ich habe davon gehört, dass es die Sichtweise auf die Welt ändert, wenn man sie aus dem Weltraum sieht, ich war aber nicht darauf vorbereitet, wie stark dies zutrifft."
Doppeltes Spendengeld
Bezos hatte vor einiger Zeit bereits den Earth Fund gegründet, über den jährlich eine Milliarde Dollar aus seinem Vermögen für Klimaschutz-Maßnahmen an Aktivisten, Wissenschaftler und andere Gruppen verteilt werden sollen. Bis 2030 will er so 10 Milliarden Dollar spenden. Nun soll der Earth Fund aber für die kommenden zwölf Monate eine zusätzliche Milliarde Dollar bekommen, die für direkte Naturschutz-Projekte ausgegeben werden soll.
Es geht hier vor allem darum, Schutzgebiete und Naturreservate zu schaffen und zu erweitern. Erste Finanzierungen stehen bereits fest und werden an Projekte gehen, die im zentralafrikanischen Kongo-Becken, in den tropischen Anden-Regionen und im Pazifischen Ozean arbeiten. Diese gelten jeweils auch als Schlüssel-Regionen für die Biodiversität. Damit drehen sich die zusätzlichen Gelder um die zweite drohende große Katastrophe: Neben der Klimakrise findet immerhin aktuell auch eines der größten Artensterben in der Geschichte der Erde statt.