Mit gemietetem Nutzerkonto zum Gamerglück
Manche jugendliche Spiele-Fans haben unterdessen einige bemerkenswerte Wege gefunden, um sich der staatlichen Begrenzung ihrer Gaming-Sessions zu entziehen. Sie können sich auf verschiedenen Handelsplattformen einfach Nutzerkonten mieten, die zuvor von Erwachsenen angelegt wurden. Auf diesem Weg können sie nach der Anmeldung bei dem jeweiligen Spiel auch ohne die neuen Einschränkungen jederzeit zocken.Auf diesem Weg lassen sich die bei vielen Spieleplattformen auf Druck der Regierung eingeführten Identifikationsmaßnahmen umgehen. Die Spieleanbieter versuchen nämlich unter anderem mit der Identifikation der Gamer per Gesichtserkennung und des Realnamen-Zwangs den Zugang für Personen zu verhindern, die noch nicht 18 Jahre alt sind.
Weil die Gamer durch die gemieteten Erwachsenen-Accounts die Regeln umgehen, hat der Online-Konzern Tencent, der zu den größten Spieleentwicklern Chinas gehört, jüngst Klage gegen mehr als 20 Handelsplattformen angestrengt, über die Jugendliche die freigegebenen Konten mieten konnten. Selbst Riesen wie JD.com und Taobao erhielten Unterlassungsaufforderungen, heißt es.
Die Regierung will nun unter anderem durchsetzen, dass die Spieleanbieter den Zugriff durch Jugendliche außerhalb der erlaubten Zeiten tatsächlich mit allen Mitteln unterbinden. Außerdem sollen sie die Inhalte der Spiele so anpassen, dass die Jugend vor "unerwünschten" Dingen geschützt wird. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass die Behörden derzeit praktisch keine neuen Spiele mehr auf den Markt lassen.