Infografik: Die Raumstation ISS in Zahlen
Seitens der staatlichen Organisation wurden Aufträge für eine Reihe unterschiedlicher Arbeitsbereiche ausgeschrieben, berichtet die South China Morning News. Unter anderem sollen Materialwissenschaftler daran arbeiten, Komponenten für Raumstationen leichter zu machen, ohne ihre Widerstandsfähigkeit zu mindern. Das hat zwei Beweggründe: So müssen die zahlreichen Teile, aus denen ein solch großes Objekt bestehen soll, natürlich erst einmal in den Weltraum gebracht werden - und die Starts sind mit das teuerste am Bau einer solchen Struktur. Das Gebilde muss im Orbit aber auch mit überschaubaren Treibstoff-Mengen beweglich sein, um beispielsweise Weltraumschrott ausweichen zu können.
ISS braucht Nachfolger
Die Internationale Raumstation ISS ist die bisher größte Struktur, die von der Menschheit im All gebaut wurde. Diese ist mit 109 × 51 × 73 Metern allerdings noch sehr viel kleiner als das, was die Chinesen vorhaben. Angesichts der Herausforderungen und der notwendigen Ressourcen für den Bau einer sehr viel größeren Station dürfte es unwahrscheinlich sein, dass selbst ein Land wie China solch ein Projekt letztlich im Alleingang stemmt. Doch dürfte der asiatische Staat daran arbeiten, zumindest eine führende Rolle dabei einzunehmen.Wenn die ISS eines - scheinbar nicht mehr allzu fernen Tages - ihren Betrieb einstellt, wird ein Nachfolger auf jeden Fall benötigt. Denn derzeit ist die Station eines der wichtigsten Labore der Wissenschaft, und das einzige, bei dem in Experimenten der Einfluss der Schwerkraft für längere Zeit aus der Rechnung genommen werden kann. Zukünftig dürfte es aber um sehr viel mehr als "nur" Forschung gehen. Längst laufen auch Planungen, beispielsweise die Rohstoffe in Asteroiden zu gewinnen, wofür im Weltraum Bergbau-Operationen und Verarbeitungs-Fabriken benötigt würden.