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Microsoft ändert nach Kritik die Windows 11-Mindestanforderungen

Mit Windows 11 ändert Microsoft die Mindestanforderungen an die Hardware. Das hat unter anderem mit den Si­cher­heits­funk­tio­nen zu tun, doch viele Nutzer befürchten, trotz ei­nes ver­hält­nis­mä­ßig neuen PC nicht aktualisieren zu können. Nun hat der Konzern "nachgebessert".
28.08.2021  09:20 Uhr
In einem neuen Beitrag im Windows Blog nimmt sich Microsoft nun noch einmal dem kontroversen Thema an. Das Windows-Team hatte nach der vielen Kritik an den Mindestanforderungen versprochen, das Thema noch einmal zu beraten und eine Lösung zu finden, die den Nutzern mehr entgegenkommt. Die gibt es nun - doch das Ergebnis ist überraschend und man muss sich wirklich fragen, ob sich Microsoft damit nicht einen Bärendienst erweist.
Windows 11 Infografik: Die wichtigsten Neuerungen
Infografik Windows 11 Infografik: Die wichtigsten Neuerungen

Microsoft plant nun zunächst, die PC Health Check-App zu aktualisieren, um die weiteren CPUs einzubeziehen und mehr Klarheit darüber zu schaffen, warum ein PC möglicherweise nicht in der Lage ist, "offiziell" upzugraden. Die neue PC-Check-App wird dann nämlich Windows-Nutzer darüber informieren, ob sie einfach Secure Boot oder TPM 2.0 aktivieren müssen, um ein Upgrade durchzuführen. Das ist besser als die vage Nachricht "Nicht unterstützt", die viele Nutzer bisher erhalten. Einige Anbieter hatten auch schon angekündigt, TPM 2.0-Unterstützung zu aktivieren, womit das größte Kompatibilitätsproblem behoben wäre.

Einige Intel-CPUs schaffen es doch

Microsoft ist allerdings auch zu dem Schluss gekommen, dass "die ausgewählten kompatiblen 64-Bit-Prozessoren, 4 GB Arbeitsspeicher, 64 GB Speicherplatz, UEFI Secure Boot, Grafikanforderungen und TPM 2.0 die richtigen Mindestsystemanforderungen sind, um die von uns aufgestellten Grundsätze zu erfüllen und Sie bestmöglich zu unterstützen". Im Grunde heißt das auch, dass Microsoft an den bisherigen Mindestanforderungen nichts ändern wird, es gibt aber eine Reihe von Prozessoren, die nun doch unterstützt werden, da sie die Vorgaben erfüllen.

Man wird also die Auslegung der Bedingungen ändern, nicht die Bedingungen selbst - und das ist zunächst einmal eine gute Idee, könnte aber bei einigen Nutzern zu mehr Problemen führen. Die Liste der unterstützten CPUs wird erweitert. Dazu gehören jetzt einige Intel-Prozessoren der 7. Generation (Intel Core X-series, Xeon W-series) sowie der Intel Core 7820HQ, der zum Beispiel im Surface Studio 2 verwendet wird. Microsoft wird aber offiziell keine Zen-1-CPUs unterstützen: "Nach einer sorgfältigen Analyse der ersten Generation von AMD Zen-Prozessoren in Zusammenarbeit mit AMD sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es keine Ergänzungen in der Liste der unterstützten CPUs gibt", so das Windows-Team in dem Blog-Post.

Abstürze unverhältnismäßig oft

Es gibt zwar einen Workaround, um Windows 11 auf diesen älteren AMD-Systemen zu installieren, aber Microsoft betont, dass das keine gute Idee ist. Geräte, die die Mindestanforderungen an die Hardware nicht erfüllen, zeigten demnach "52 Prozent mehr Abstürze im Kernel-Modus". Bei Geräten, die die offiziellen Mindestanforderungen erfüllen, gab es laut Microsoft "zu 99,8 Prozent keine Abstürze".

Offzielle Unterstützung heißt auch, es gibt einen Upgrade-Weg

Laut dem Online-Magazin The Verge ist die eigentliche Sensation aber, dass Microsoft Umgehungen zulässt: "Microsoft kündigt an, dass es die Installation von Windows 11 auf den meisten älteren PCs nicht blockieren wird. Der Softwarehersteller hat zwar empfohlene Hardware-Anforderungen für Windows 11 - an die er sich auch weitgehend hält - aber eine Einschränkung für die Installation des Betriebssystems wird nur dann durchgesetzt, wenn Sie versuchen, ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 über Windows Update durchzuführen", so The Verge. "Das bedeutet, dass jeder, der einen PC mit einer älteren CPU hat, der den Upgrade-Test nicht offiziell besteht, trotzdem eine ISO-Datei von Windows 11 herunterladen und das Betriebssystem manuell installieren kann."

Ob das weiterhin so bleibt, ist aber nicht klar.

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