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Kommentare zu:

Bosch: Chip-Engpass ist nicht gottgegeben - die Lieferkette taugt nichts

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[o1] Schnoog am 25.08. 13:34
+21 -
tjoa, so ist das halt wenn man alles vom LKW ans Band haben möchte. Müssen sich die Herren mal zusammen setzten und überlegen ob sie vielleicht doch wieder das ein oder andere Lager stellen müssen.
ich sehe es aber so kommen das die Spediteure den Apfel hingeworfen bekommen und sich mit rumärgern müssen denn mit sowas gibt sich bosch und Co nicht ab...
[re:1] Odyssee am 25.08. 17:27
+5 -
@Schnoog: Genau meine Befürchtung...und ich sitz im Laster. Ich kann es bei uns in der Oberflächenveredelung schon beobachten. Die Kunden lassen ihr Zeug bei uns wochenlang stehen. Erst es furchtbar eilig haben, dass es veredelt wird, aber dann grad nicht brauchen wollen.
[re:1] Scaver am 26.08. 15:59
+1 -
@Odyssee: Kann man aber alles über Verträge regeln. Wer stehen lässt, zahlt halt dafür und das nicht zu knapp. Gibt genug Unternehmen, die das so handhaben.
[re:1] Freddy2712 am 26.08. 19:47
+1 -
@Scaver: Das stimmt gibt aber auch genug die es eben nicht tun und wer wird dann wohl den Zuschlag bekommen der welcher Gebühren nimmt oder der welcher nicht.
[o2] DRMfan^^ am 25.08. 16:03
+4 -2
Der Mangel wird bestimmt geringer, wenn alle anfangen, ihre Lager zu füllen *hust*, hat man ja beim Huawei-Bann gesehen.
[re:1] Freddy2712 am 26.08. 20:55
+ -1
@DRMfan^^: Huawei ist eher ein Beispiel wieso es gerade bei Technik niemand macht die Geräte will einfach keiner mehr haben seit Trump.
Der nächste große Chinese wäre dann Xiaomi bei denen stimmt im vergleich zu Huawei zumindest mal Preis Leistung.
[re:1] DRMfan^^ am 27.08. 10:55
+1 -
@Freddy2712: Huawei hat massiv den Markt leergekauft, solange sie noch durften, und Komponenten auf Halde gepackt. Damit hat die Chipkrise überhaupt erst angefangen. Das ist wie in den Supermärkten: Ein paar hamstern, viele sehen leere Regale und hamstern dann auch und so wird die Versorgungslage dann tatsächlich schlecht.
[o3] WinYesterday am 25.08. 19:56
+1 -5
Viel und lange auf Vorrat bremst aber dann auch wieder die "Generationenevolution".
Ich kann kein neues Modell bringen, wenn ich noch eine Millionen alte Chips im Lager liegen hab.
[re:1] AndyB1 am 25.08. 23:24
+4 -
@WinYesterday: Das Trifft aber in diesem Fall nicht zu,zumindest nicht so wie du geschrieben hast. Und selbst wenn,die alten chips würdest immer unters Volk bringen können.
[re:2] Norbie E. am 26.08. 07:48
+7 -
@WinYesterday: Die Frage ist allerdings auch, ob man alle 2 Monate eine neue Generation von irgendwas auf den Markt bringen muss.

Selbst Microsoft hat eingesehen, dass halbjährige Updatezyklen auf Dauer nicht machbar sind und da reden wir von Software.

Echten Wahnsinn finde ich ja was bei Mobilfunkgeräten abgeht.

Gefühlt bring jeder Hersteller zwanzig marginal unterschiedliche Gerätemodelle im Jahr auf den Markt, die dann nach (übertrieben Formuliert) zwei Monaten wieder veraltet sind und durch eine neue Generation ersetzt werden müssen.

Dabei möchte ich die Verantwortung allerdings nicht nur den Herstellern zuschieben. Am Ende ist es der Verbraucher, der unbedingt ein neues Gerät braucht, weil es eine um 2 Pixel höhere Auflösung bietet oder 800 Hz Bildwiederholrate statt 720 Hz, oder noch schlimmer: Weil eine neue Farbe angeboten wird.
[re:1] P-A-O am 26.08. 08:54
+3 -
@Norbie E.: das kritisiere ich schon seit Jahren. Gerade Handys sind der absolute Höhepunkt und genau das wird dann auch gerne als billige Ausrede genutzt um fehlenden Produktsupport zu rechtfertigen. Dass es anders geht wenn das Produkt stimmt beweisen andere Hersteller die nur ein Modell in 2-3 Ausführungen bringen die sich aber Supporttechnisch nicht voneinander unterscheiden. Fernseher ziehen jetzt auch in die Richtung aber zumindest das soll ja demnächst abgeschafft werden.
[re:3] Fanta4all am 26.08. 08:03
+2 -
@WinYesterday: Es ist eher die Sache, das die die Chips immer nur in kleinen Schüben bestellen. Die Umrüstzeit der Maschinen aber länger dauert.
Im Presswerk kann ich das machen, anderes Werkzeug rüsten kostet max. ein paar Stunden.
Mit Chips geht das nicht. Müsste alles im voraus Produzieren für die gesamte Bestellmenge über Laufzeit und selber lagern bis Kunde es ordert. Aber Lager kosten Platz und GELD!

Das gleiche Problem besteht mitlerweile auch in der Stahl Industrie. Füher hast dein Blech zum Produktionsstart Tag genau liefern lassen. Heute kannst hoffen, das es wenigstens in der Woche kommt. Bestellzeiten sind nun mehrere Wochen, wenn nicht Monate im voraus.
[re:1] rallef am 29.08. 17:06
+ -
@Fanta4all: In der KFZ-Industrie sind langfristige Lieferverträge über die ganze erwartete Modelllebensdauer üblich, nur die Lieferungen selbst erfolgen just in time in kleinen, regelmäßigen Chargen. Es spricht ja niemand davon, dass ein Lagerbestand von einem ganzen Jahr aufgebaut werden soll, mit wenig Vorlauf können die Komponenten bei einer Modellpflege durch verbesserte Versionen ersetzt werden.
[re:4] Freddy2712 am 26.08. 21:11
+ -
@WinYesterday: Naja kann sein ja aber Bosch wird nicht alle 6 bis 12 Monate die Komplette Konstruktion Umwerfen.
Klar wird auch Bosch da was Optimieren es bleibt aber im Grunde der selbe Chip.
Wir reden hier ja auch nicht von Smartphones sondern von Autos die oft 15 Jahre gefahren werden.
Wenn du dir Morgen eine E Klasse Kaufen würdest mit allen Schikanen und in sagen wir 5 Jahren geht das ABS Steuergerät Kaput und dir sagt dann Mercedes es gibt keine Ersatzteile mehr wärst du auch dezent Irritiert bei einem 70000 Euro Fahrzeug.
[o4] Gast73109 am 26.08. 09:36
+1 -
"Es sei überhaupt nicht möglich gewesen, Schwierigkeiten auf Seiten der Hersteller abzufedern."
So ganz richtig ist das auch nicht. Bleiben wir im Automobilbereich: Mal angenommen ein Autobauer verbaut in einem Auto Steuergeräte von Bosch. Für gewöhnlich gibt es dazu eine Produktionszeitraum mit erwarteter Stückzahl. Damit kann man auch die zu erwartende Stückzahl an Steuergeräten abschätzen und entsprechend einkaufen. Die Frage ist eben nur, wer wie viel auf Lager hat. Kauft Bosch mit dem Start der Produktion 100% der zu erwartenden Chips ein und dann Steuergeräte Stückweise oder ganz an den Autobauer weiter. Oder kauft auch Bosch in Teilen ein, bis hin zu Just in time.
Es ist eine Frage, wer wie viel finanzielles Risiko trägt. Aber nicht, ob es möglich wäre.
[re:1] emperorofsky am 26.08. 09:51
+1 -
@Gast73109: Bosch kauft die meisten Halbleiter dafür nicht ein, Bosch stellt die selbst her. Und: Was nicht bestellt wird, wird denke ich auch nicht produziert. Also haben denke ich Mal die Autohersteller einfach nicht genug und früh genug bestellt.
[re:1] Gast73109 am 26.08. 12:14
+ -1
@emperorofsky: Gut, ersetze einkaufen durch herstellen. (Auch dafür muss Bosch einkaufen, nehme ich an.) Das Prinzip ist aber das gleiche. Beide arbeiten zur Zeit just in time. Automobilhersteller beim Einkauf. Chip-/ Steuergerätehersteller bei der Herstellung. Beide könnten auf Lager herstellen bzw. einkaufen. Für beide ist das mit einem Risiko verbunden. Und das ist der Knackpunkt, nicht ob es möglich wäre.
[re:1] Freddy2712 am 26.08. 21:23
+ -
@Gast73109: Was du vergisst Bosch braucht auch gewisse Materialien die kommen in der Masse aus Asien bis der Container Stau der letzten bald 2 Jahre Abgearbeitet ist kann das noch dauern.
Dazu kommt es wurde in China erst ein Hafenarbeiter Positiv getestet damit ruht da auch wieder in Teilen bis ganz die Arbeit.
Dann haben wir noch den Suez Kanal der auch am Limit ist alleine der Dampfer der da Quer lag hat einen Umweg von 5500km bedeutet.
Fachleute gehen davon aus Mitte 2022 könnte man bei Fracht Halbwegs Normale Zustände erwarten.
[re:1] Gast73109 am 27.08. 09:46
+ -
@Freddy2712: Nein, genau das habe ich nicht vergessen.(Steht doch in der Klammer.) Die "halbwegs normalen Zustände" beziehen sich auf die heutige Lieferkette, also mehr oder weniger just in time (jit). Die Frage ist eben, wie groß baue ich meinen Puffer auf, um ein abreißen der Kette auszugleichen.
Klar, wenn die Kette an mehreren Stellen reißt, ist irgendwann jeder Puffer leer.
H. Kroeger schiebt es aber auf das jit des Kunden.
Wenn z.B. VW bei Bosch Komponenten für 3 Mio Golf in den nächsten vier Jahren verhandelt, kann sich Bosch darauf einstellen. Und die Verhandeln nicht für 2 Wochen. Die Menge bestimmt den Preis! Da wird über die gesamte Menge für 3 Mio Golf verhandelt und z.B. Teillieferungen für 30t Stück alle zwei Wochen vereinbart. Evtl noch Nachzahlungen, falls die Stückzahl nicht erreicht wird.
.
(Zahlen rein fiktiv!)
[o5] HerbertH am 26.08. 14:01
+2 -
Das mit dem Just in Time ist so eine Sache. Funktioniert nur begrenzt. Hab 15 Jahre für einen der größten Chipdealer in der Programmierung gearbeitet. Unser alter Chef hatte Lagerbestand aufgebaut um die Nachfrage in Europa auch kurzfristig decken zu können. In schlechten Zeiten, Fukushima zb., machte die Firma Riesengewinne. Da rede ich nicht von Millionen sondern von Mrd. Summen. Jetzt ist es sicher genauso. Ich gehe davon aus das ein Teil der Verknappung kalkuliert und volle Absicht ist.
Wenn man auf künstlich verknappter Ware sitzt kann man verlangen was man will. So ist es jetzt. Die, so wie meine Ex Firma Chips im Wert von Hunderten Millionen Bereich horten, verdienen sich grade dumm und dämlich. Nett ausgedrückt.
Das Geschäftsmodell hat sich bewährt. Billig riesige Mengen Chips direkt ab Hersteller kaufen und wenn Bedarf nach Tagespreis verkaufen.
So läuft der Hase.
Bosch und alle anderen haben sich im Laufe der Jahre abhängig gemacht. Outsourcen ist nicht immer gut, gelle.
Und bestell mal in China. Ruf mal den Kundendienst an und ordered. Vielleicht kommt die bestellte Ware, vielleicht auch nicht. Und wenn dann erst in Wochen, nicht in Tagen.
Aber erstmal alles auslagern... jetzt haben sie was gelernt. Hoffentlich.
[re:1] MichaelL7 am 27.08. 13:38
+ -
@HerbertH: wieso outsourcen. Bosch hat doch gerade erst die Produktion in einer der modernsten Chiphersteller Fabriken der Welt in Dresden gestartet
[o6] MichaelL7 am 27.08. 13:37
+ -
Haben Halbleiter nicht auch ein Ablaufdatum bei entsprechender Lagerung ? Zuviele lagern wäre dann ja nicht von Vorteil
[re:1] rallef am 29.08. 16:46
+ -
@MichaelL7: Deshalb wird ja auch bei jeder Jahresinspektion die gesamte KFZ-Elektronik ausgetauscht^^

Nee im Ernst, die sprechen davon, dass anstatt eines Handvorrats für max. 2 Wochen nun ein Lagerbestand für vielleicht 1 Monat oder 6 Wochen (first in, first out) aufgebaut wird, bei Lagerung unter Idealbedingungen, da vergammelt nichts.
[o7] ThorDie am 29.08. 11:51
+ -
Das Problem ist nicht so einfach. Diese "Pufferung" kostet Geld und das will niemand übernehmen. "Puffert" die Automobilhersteller, dann müssen die die Lagerkosten tragen und das Bestandsrisiko. Puffert der Zulieferer, dann hat er den schwarzen Peter. Gibt es einen Versionswechsel, dann müssen "X" Teile z.B. bei einem Fehler entsorgt und neu geliefert werden. Ändert der Auftraggeber den Bedarf (z.B. weil er weitere Hersteller aquiriert hat), dann hat der Zulieferer das Nachsehen. Bei einer Just-in-Time Produktion ist dieses minimiert.

Ziel ist es also überall "kleine" Puffer aufzubauen anstelle eines großen bei einem Hersteller.
[re:1] rallef am 29.08. 16:59
+ -
@ThorDie: Du beschreibst den Ideal- / Istzustand jetzt, wenn nichts dazwischen kommt.

Genau die kleinen dezentralen Puffer sind aber das Problem, wenn es mal an einer Stelle stockt, und es ist Bosch (nicht irgendein gescheiterter BWL-Student an der Uni), das sich Gedanken über eine Stärkung der Strukturen Gesanken macht.

Übrigens kommt es preislich unter dem Strich auf das selbe heraus, ob nun Bosch am Ende der Lieferkette das Lagerrisiko übernimmt oder es an den Komponentenhersteller outsourced - das Risiko wird dann (bei vernünftiger Kalkulation) in den Komponentenpreis einkalkuliert.

Diese Lieferverträge werden langfristig mit einer festen Abnahmemenge abgeschlossen, in der Regel auch mit Aufschlägen ("Strafzahlungen"), wenn die vereinbarten Mengen nicht abgenommen werden, oder andersherum Abschlägen, wenn der verpflichtete Lieferant "unentschuldigt" nicht liefern kann.
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