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Neue Vorwürfe:
Activision Blizzard vertuscht und zerstört Beweise

Gegen Activision Blizzard liegen schwere Vorwürfe sexueller Belästigung und Diskriminierung vor und das Gaming-Unternehmen muss sich auch einer umfangreichen Klage stellen. Nun gibt es Neues dazu, unter anderem soll der Publisher Beweise unterdrücken und zerstören.
25.08.2021  08:50 Uhr
Der Skandal, der vor allem Blizzard Entertainment betrifft, sorgt seit Ende Juli für viel Aufsehen. Ins Rollen gebracht hat alles eine Untersuchung und Klage der kalifornischen Behörde Department of Fair Employment and Housing (DFEH). Die Leitung des gemessen am Umsatz weltgrößten Spiele-Publishers fiel vor allem in den ersten Tagen nach Bekanntwerden der massiven Vorwürfe durch eine überaus unglückliche Reaktion des Managements auf, damit zog man sich den Zorn der Öffentlichkeit, aber auch der eigenen Mitarbeiter zu. Man gelobte Besserung, hinter den Kulissen machte man aber offenbar weiter wie bisher.

Klage und Vorwürfe ausgeweitet

So berichtet das Portal Axios, dass die Klage des DFEH mittlerweile ausgedehnt wurde. Denn man macht auch Zeitarbeiter*innen zum Gegenstand der Klage. Damit können auch Berichte von Diskriminierung, Belästigung und schlechten Arbeitsbedingungen von Subunternehmen erfasst und vor Gericht untersucht werden.

Doch das ist nicht alles: Denn im Zuge des Updates der Klage macht die Behörde dem Spieleunternehmen neue Vorwürfe. Man beschuldigt Activision Blizzard, illegal "Beweise zurückgehalten und unterdrückt" sowie Dokumente geschreddert zu haben, die für die Untersuchung angefordert worden sind.

Activision Blizzard soll überdies eine Art Maulkorb-Erlass ausgesprochen haben: Demnach sollen Angestellte nicht mit der Behörde kooperieren, sondern lieber mit der von Activision Blizzard beauftragten Kanzlei WilmerHale sprechen. Diese wurde mit der Untersuchung der Vorwürfe beauftragt - aber eben nur in interner Form. Zugang zu diesen "vertraulichen" Gesprächen bekommen die DFEH-Ermittler nicht.

Laut DFEH gebe es "geheime Verschwiegenheitserklärungen", diese sind im Wesentlichen eine Vertuschungsmaßnahme. WilmerHale galt bereits vor dem Bekanntwerden der Vorwürfe als höchst umstritten, da man u. a. darauf spezialisiert ist, im Auftrag von Konzernen gewerkschaftliche Bemühungen zu unterdrücken ("union-busting").

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