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Tausende Kilometer großes Teleskop liefert HD-Bilder des Deep Space

Astronomen ist es gelungen, hochauflösende Aufnahmen weit entfernter Galaxien anzufertigen. Das dafür eingesetzte Te­les­kop erstreckt sich über neun europäische Länder und er­mög­licht so die Erfassung von Daten in bisher unbekannter Detail-Schärfe.
18.08.2021  12:06 Uhr
Die bisherigen Bilder aus dem tiefen Weltraum zeigen schon lange viele Galaxien. Allerdings sieht man hier zwar recht gut die Formen, weitergehende Details lassen sich aber nur schwer ausmachen. Die neuen Bilder sind hingegen so hochauflösend, dass man die inneren Vorgänge in den weit entfernten Sternensammlungen beobachten kann.
Lofar-Bilder
Vergleich: Normales Radioteleskop...


Lofar-Bilder
...und die Auflösung LOFARs

Viele Bilder, die jetzt geliefert werden, lassen beispielsweise das Zusammenspiel von Schwarzen Löchern in den Zentren der Galaxien mit den umliegenden Sternensystemen erkennen. Die Astronomen wollen anhand dieser Daten deutlich tiefergehende Erkenntnisse über die Entstehung und die weitergehende Entwicklung der vielen Schwestern der Milchstraße erlangen.

Lofar-Bilder

...die nie ein Mensch zuvor gesehen hat

Die Aufnahmen stammen vom LOFAR, dem Low Frequency Array, das federführend von niederländischen Astronomen entwickelt wurde. Das gesamte System besteht aus über 70.000 einzelnen Antennen an zahlreichen Standorten von Italien bis Schweden und von Frankreich bis Lettland. Entwicklung und Bau der Anlage liefen über einen Zeitraum von sechs Jahren. LOFAR arbeitet dabei mit Radiosignalen in den bisher wenig beachteten Frequenzbereichen zwischen 10 MHz und 240 MHz.

Radioteleskope bieten für solche Beobachtungen gegenüber den optischen Systemen deutliche Vorteile. Sie ermöglichen beispielsweise den Blick in Regionen des Kosmos, der von dunklen Staub- und Gaswolken verdeckt ist. Darüber hinaus lassen sich deutlich größere Auflösungen erreichen - denn die zahlreichen Antennen lassen sich zu einem virtuellen Teleskop mit einem tausende Kilometer großen Empfänger für langwellige Signale zusammenschalten, was bei kurzwelligem sichtbarem Licht so nicht möglich ist.

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