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Chromebook-Boom lässt nach: Hersteller bauen lieber teurere Laptops

Der durch die Coronavirus-Pandemie ausgelöste Chromebook-Boom könnte bereits vorbei sein. Die Nachfrage rund um die mit Chrome OS ausgerüsteten Notebooks soll zuletzt stark gesunken sein, weshalb die Hersteller ihre Stückzahlen reduzieren.
12.08.2021  11:09 Uhr
Wie der japanische Wirtschaftsdienst Nikkei berichtet, haben die Chromebook-Hersteller die Bestellungen für die zum Bau der Geräte benötigten Komponenten deutlich reduziert. Dies sei ein deutliches Anzeichen dafür, dass das Interesse an den meist günstigen Notebooks nachgelassen hat. Im Zuge der Pandemie hatten sich die Verkaufszahlen im Lauf des letzten Jahres fast verdoppelt. Für dieses Jahr rechnet man zwar mit einer weiteren Zunahme, diese soll jedoch deutlich weniger stark ausfallen als erwartet. Zuletzt haben die PC-Hersteller ihre Order für Bauteile rund um Chromebooks um durchschnittlich mindestens 20 Prozent zurückgefahren, so jedenfalls die Quellen von Nikkei Asia. Die sinkenden Bestellzahlen suggerieren, dass im Jahr 2021 rund 10 Millionen weniger Chromebooks verkauft werden dürften, als die Hersteller ursprünglich prognostiziert hatten.

Seit Juli hätten die Zulieferer eine plötzliche Reduzierung der Bestellzahlen verzeichnet, heißt es. Laut einer Quelle bei einem der fünf größten PC-Hersteller habe man in verschiedenen Märkten, darunter auch den Vereinigten Staaten, zuletzt eine sinkende Nachfrage verzeichnet. Nachdem die Verkaufszahlen im Jahr 2020 zunächst massiv angezogen hatten, geht man deshalb mit einer schwachen Entwicklung im weiteren Jahresverlauf 2021 aus.

Verkaufszahlen 2020 fast verdoppelt

2020 hatten die Hersteller insgesamt fast 33 Millionen Chromebooks verkauft, während im Vorjahr nur knapp 17 Millionen abgesetzt wurden. Für 2021 wurden zunächst Lieferzahlen von rund 55 Millionen Einheiten erwartet, doch mittlerweile geht man eher von 45 Millionen Geräten aus. Der Grund für den Rückgang wird in den meisten Fällen in der erneuten Öffnung vieler Schulen gesehen.

Darüber hinaus stellen die steigenden Preise von verschiedenen Komponenten eine Nachfrage-Bremse dar. Weil die Zulieferer aufgrund von Engpässen höhere Preise für Displays und bestimmte Chips verlangen, steigen auch die Preise für die Endabnehmer. Dadurch produzieren die Hersteller lieber teurere Notebooks, die dann mit Windows verkauft werden, da sich so höhere Preise eher auf Seiten der Endkunden rechtfertigen lassen.

Für Microsoft sind dies zweifelsohne gute Nachrichten, doch die Schwäche bei Chromebooks könnte vorübergehender Natur sein. So gehen die Hersteller davon aus, dass die Nachfrage langfristig verstärkt aus aufstrebenden Märkten kommen könnte, während die weiterentwickelten Märkte wie die USA weitestgehend gesättigt sein dürften. Trotz der reduzierten Bestellungen steigen die Chromebook-Verkäufe im Jahr 2021 ohnehin weiter, wenn auch nicht mehr so stark wie erwartet.

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