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Sprung bei Kohle & Gas: Windenergie schwächelt beim Energiemix

Weht kein Wind, muss der Strom woanders herkommen: So kann man kurz zusammenfassen, was eine aktuelle Auswertung des deutschen Energiemixes ergab. Im letzten Halbjahr war es windstiller und kälter, was Kohle, Gas und Atom-Energie einen Aufschwung beschert.
03.08.2021  14:55 Uhr

Im letzten Halbjahr ging es mit der Kohle-Energie steil bergauf

Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) in einer aktuellen Auswertung (via heise) mitteilt, hat sich der Energie-Verbrauch in Deutschland im 1. Halbjahr um 4,3 Prozent auf 6.191 Petajoule (PJ) erhöht. Die Experten sehen hier klar die Lockerungen der Covid-19-Maßnahmen und den damit verbundenen Wiederanstieg der wirtschaftlichen Aktivitäten als Grund. Mehrere Faktoren sorgen hier dafür, dass sich erneuerbare Energien nicht so gut schlagen können, wie bisher: "Das im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Windstromangebot führte zu Verschiebungen im Stromerzeugungsmix hin zu den konventionellen Energieträgern", so die AG. Ein weiterer Faktor, der den Verbrauch hin zu klassischen Energieträgern verschiebt: deutlich kühlere Witterung.
AG Energiebilanzen: Erstes Halbjahr 2021
Kohle und Gas legen im ersten Halbjahr 2021 sehr deutlich zu

Mit einem Blick auf die einzelnen Energieträger wirkt die Verminderung des Anteils der erneuerbaren Energien mit einem Prozent zunächst nicht sehr gravierend. Mit einem Blick auf die Windenergie muss der Sektor aber im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum einen Einbruch um 20 Prozent kompensieren. Gewinner sind Wasserkraft mit 5 Prozent Steigerung und Biomasse, die temperaturbedingt ein Plus von 6 Prozent verzeichnet. Diese Werte stehen aber sehr deutlichen Steigerungen bei anderen Energieträgern gegenüber.

Mix hat sich verschoben

Erdgas wurde im Vergleichszeitraum demnach 16 Prozent mehr für Wärme- und Stromerzeugung genutzt, vor allem in den windarmen ersten drei Monaten des Jahres. Ebenfalls deutlich steigt der Verbrauch von Steinkohle, der im ersten Halbjahr um fast 23 Prozent zulegt. Auch die Stahlindustrie stillt den wieder wachsenden Energiebedarf mit 18 Prozent mehr Koks und Kohle. Braunkohle wurde Bundesweit um ein Drittel mehr verbraucht als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr - hier zeigt der Trend aber im längeren Jahresvergleich deutlich abwärts. Zu guter Letzt: Atomkraft legt im ersten Halbjahr 2021 um 7 Prozent zu.
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