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Tests abgeschlossen:
Bisher größtes Gezeitenkraftwerk liefert Strom

Am European Marine Energy Centre im schottischen Orkney hat das bisher größte Gezeitenkraftwerk begonnen, die von ihm ge­won­ne­ne Energie ins öffentliche Netz einzuspeisen. Nach Jah­ren der For­schung ist dies ein gewaltiger Schritt voran.
30.07.2021  14:54 Uhr
Gezeitenkraftwerke lassen ihre Turbinen von der Wasserströmung antreiben, die zwischen Ebbe und Flut in den Meeren entsteht. Es handelt sich um eine der verlässlichsten Quellen erneuerbarer Energie, da die Zeiten des Tidenhubs lange im Voraus planbar sind und die dabei bewegten Wassermengen im Grunde auch keinen plötzlichen Schwankungen unterliegen. Das System, das vor der Küste von Orkney im Meer versenkt wurde, wiegt 680 Tonnen. Gebaut wurde das Kraftwerk von der schottischen Firma Orbital Marine Power. Das ganze System ist 74 Meter lang. Über die kommenden 15 Jahre hinweg soll es eine Leistung von 2 Megawatt bereitstellen. Dies entspricht der Energiemenge, mit der sich rund 2000 Haushalte in Großbritannien versorgen lassen.

Nebenher Wasserstoff liefern

Angebunden an das System ist auch eine Elektrolyse-Anlage. Wenn das öffentliche Netz ohnehin gerade keinen zusätzlichen Strom benötigt, wird diese die überschüssige Energie nutzen, um grünen Wasserstoff zu produzieren. Orbital Marine Power will es auch nicht bei dem einen System belassen. Zukünftig sollen wesentlich mehr Turbinen im Meer installiert werden, so dass eine nennenswerte Menge Energie auch als verlässliche Grundlast bereitgestellt werden kann.

Und es handelt sich auch nicht um das einzige Projekt, mit dem man in Großbritannien versucht, das Meer als Energiequelle zu nutzen. Rund um die britischen Inseln erprobt man verschiedene Formen von Gezeitenkraftwerken, aber auch Wellen-Generatoren befinden sich in umfangreichen Tests. Die großen Energiemengen werden bisher allerdings weiterhin von Windkraftanlagen in Offshore-Parks bereitgestellt.
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