Im Landkreis Schweinfurt baut der Anbieter 1&1 allem Anschein nach seinen ersten eigenen Mobilfunk-Sendemast. Bisher ist noch von keinem weiteren Bauvorhaben etwas an die Öffentlichkeit gedrungen, aber das dürfte nur der Anfang sein.
Das meldet die Tageszeitung Mainpost mit Verweis auf einem Bauantrag, den die 1&1 Versatel Deutschland GmbH eingereicht hat. Das Bauvorhaben ist im Üchtelhausener Ortsteil Hesselbach, einem kleinen Gewerbegebiet. Der Gemeinderat freut sich über die Ansiedlung - und hat das Vorhaben in einer Pressemitteilung bestätigt.
Da heißt es: "Deutschland braucht sehr gute Mobilfunknetze - auch auf dem Land. Hesselbach profitiert von Mobilfunkstrategie der Bundesregierung". Hesselbach hat derzeit eher ein Problem, nämlich Funklöcher und keine gute Mobilfunk-Abdeckung - egal von welchem Provider. Daher sei der neue Netzbetreiber 1&1 Versatel Deutschland GmbH nun an die Gemeinde herangetreten und will im Rahmen des sogenannten "Weiße-Flecken-Projekts" einen Sendemast in Hesselbach errichten. Dieser soll dann von allen interessierten Netzbetreibern mit Antennen und Technik bestückt werden können.
"Von den vier in Deutschland tätigen Netzbetreibern hat bisher die Deutsche Telekom verbindlich eine Nutzung des Mastes gewünscht", meldet die Gemeinde. "Weitere Mitnutzungsanfragen insbesondere von Telefónica (O2/E-Plus) werden erwartet, da in Hesselbach keine ausreichende LTE-Abdeckung gegeben ist." Dann wird das Projekt in der Gemeinde näher vorgestellt: Mit einer Höhe von 24 Metern wird abseits der Wohnbebauung auf dem Bauhofgrundstück der Gemeinde in einem Gewerbegebiet gebaut, 1&1 mietet den Platz von der Gemeinde.
Dort soll ein relativ kleiner Mast entstehen, der sich laut einem Zitat von 1&1 gut in das Ortsbild einfügen wird. Der Anbieter hat bisher noch kein Projekt derart publik gemacht, aber seit Längerem betont, dass man in die eigene Infrastruktur investieren wird, sobald alle Pläne, selbst als Mobilfunkanbieter in Deutschland zu starten, durch sein. Dass 1&1 sich nun einem "Weiße-Flecken-Projekt" widmet, zeigt auch, dass der Konzern die Netzlöcher in Deutschland für sich nutzen möchte.