Breitband-Messung: Bundesnetzagentur hängt nun direkt am DE-CIX

Christian Kahle, 15.07.2021 17:21 Uhr 18 Kommentare
Die Bundesnetzagentur kann jetzt noch genauer messen, ob die Provider den Kunden auch tatsächlich die Bandbreite bereitstellen, die vertraglich vorgesehen ist. Dafür koppelt sich die Behörde direkt an den Internetknoten in Frankfurt am Main an. Beim Betrieb der Mess-Server arbeitet die Bundesnetzagentur bereits seit einiger Zeit mit der Firma Zafaco zusammen. Gemeinsam konnte man nun durch Unterstützung des Unternehmens Core Backbone auch eine direkte Anbindung der Systeme ans DE-CIX realisieren. "Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von einer noch zuverlässigeren Messung ihrer Internetgeschwindigkeit", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Der DE-CIX stellt der Behörde kostenlos zwei Access Ports über jeweils 100G und entsprechende Interconnection-Services zur Verfügung, sodass eine einfach zugängliche Messung der Bandbreite in Deutschland sichergestellt werden kann. Die Netzbetreiber sind im Grunde alle auch direkt an dem Frankfurter Internet-Knoten vertreten, so dass keine Zwischenstationen mehr durchlaufen werden müssen.

Keine Zwischenstationen mehr

Das ist durchaus wichtig, wenn es um die Qualität der Messungen geht. Immerhin kann es leicht vorkommen, dass die Verbindung zu einem Server nicht deshalb langsam ist, weil der Provider des Kunden nicht genug Performance bietet. Es können immer auch Engpässe in anderen Netzen vorhanden sein, die von den Datenpaketen durchlaufen werden.

Das ist nun aber schlicht nicht mehr der Fall. Die Verbindung geht nun vom Hausanschluss des Verbrauchers direkt durch das Netz des Providers bis zum Mess-System am DE-CIX. Das gibt letztlich den Verbrauchern auch bessere Argumente an die Hand, wenn sie ständig zu wenig Bandbreite bereitgestellt bekommen und sich gegen diese Verletzung der Verträge zwischen ihnen und dem Provider wehren wollen.

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