Zuvor war aufgeflogen, dass auf der Tesla-Baustelle fünf Chemikalien-Tanks errichtet worden waren, von denen nur zwei mit vorläufigen Baugenehmigungen erlaubt waren. Bisher sind die Behälter noch leer und nicht angeschlossen, eine Inbetriebnahme wurde bis auf Weiteres auch untersagt. Wie es zu der Sache kam, ist bisher noch unklar. Unter der Hand ist von einigem Chaos im Management der Baustelle die Rede, das dazu geführt haben könnte, dass die Information über die fehlende vollständige Genehmigung zu den Planungsunterlagen bei den durchführenden Bauleuten vor Ort nicht abgekommen war.
Chaos und Druck
Die heute in Grünheide aufgetauchte Kontroll-Gruppe bestand nicht nur aus Mitarbeitern des Umweltministeriums. Diese hatten kurzfristig auch noch Kontrolleure des Landkreises Oder-Spree und der lokalen Arbeitsschutzbehörden zusammengetrommelt, sodass neben den Bauunterlagen auch gleich noch die Umsetzung der Arbeiten auf der Baustelle unter die Lupe genommen werden kann.Der ganze Vorgang dürfte Ausdruck einer wachsenden Nervosität bei Tesla sein. Zum einen ziehen sich die amtlichen Vorgänge vor Ort weiter hin - was erwartbar war, da die Bauanträge noch einmal komplett neu eingereicht wurden und so einmal mehr das gesamte öffentlichen Auslage-Verfahren durchlaufen. Parallel macht die Konzernführung Druck, da der Zeitplan ohnehin aus dem Rahmen gelaufen ist. Im Sommer führt Tesla das Model Y auf dem europäischen Markt ein und eigentlich sollten die Fahrzeuge in Brandenburg vom Band laufen. Jetzt muss man erst einmal Autos mit dem Schiff aus Shanghai kommen lassen.