Der weltweit größte Lieferant von ARM-Prozessoren für Smartphones hat einen neuen Chef. Unter Christiano Amon soll Qualcomm nach seinem Willen aber nicht mehr nur kleine mobile Geräte mit seinen Chips bedienen. Amon nimmt nach eigenen Angaben Intel ins Visier.
Wie der neue Qualcomm-CEO Christiano Amon im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erklärte, geht er davon aus, dass man ab dem kommenden Jahr in der Lage sein wird, leistungsstarke Plattformen für Laptops und andere kleinere PCs anzubieten, die in Sachen Performance mit den Produkten von Intel, AMD und letztlich auch Apple mithalten können.
Frühere Apple-Chipdesigner sollen jetzt Qualcomm zur Krone verhelfen
Amon setzt dabei auf die von dem vor einiger Zeit aufgekauften Startup Nuvia entwickelten ARM-Plattformen. Nuvia wurde von früheren Mitarbeitern des US-Konzerns Apple gegründet, die zuvor zu den Hauptverantwortlichen hinter der Entwicklung der inzwischen in diversen Apple-Produkten auch im Laptop- und Desktop-Markt eingesetzten Apple-eigenen SoCs zählten.
Im Fall von Qualcomm will man ebenfalls stark angepasste ARM-Chips einführen, die bereits ab dem nächsten Jahr in ersten fertigen Produkten eingesetzt werden sollen. Amon selbst war für die Übernahme von Nuvia verantwortlich, die Qualcomm erst in diesem Jahr zu einem Preis von rund 1,4 Milliarden Dollar über die Bühne brachte.
Letztlich will man laut Amon in der Lage sein, mit Hilfe der Nuvia-SoCs die beste Performance auf dem Markt zu bieten, wenn es um Energieeffizienz und die für jedes Watt nötiger Energie erzielte Leistung geht. Die Entscheidung zum Kauf von Nuvia sei auch deshalb gefallen, weil man angesichts der von Apple entwickelten Chips rasch erkannt habe, dass Qualcomm nicht mehr wie üblich auf die Verwendung der von ARM entwickelten Architekturen in einer fast unveränderten Form setzen kann.
Apples ARM-SoCs sind schon lange führend in Sachen Performance in mobilen Endgeräten wie dem iPhone und dem iPad. Bei Desktop- und Notebook-Systemen wie der MacBook- und der iMac-Reihe führt Apple sie derzeit nach und nach ein und kann dabei dank einer guten Abstimmung zwischen Soft- und Hardware schon jetzt ein für viele Kunden äußerst attraktives Paket bieten. Qualcomm arbeitet schon länger an einer Antwort.