Vorbild Frankreich
Im Rahmen des Deutschen Produzententages wurde die Forderung aufgestellt, dass Anbieter wie Netflix, Amazon und Disney+ 25 Prozent ihres jeweils in Deutschland erzielten Umsatzes hierzulande investieren sollen bzw. müssen. Die Zahl und die Forderung sind sicherlich kein Zufall, denn in Frankreich gilt seit heute ein Gesetz, das derartige Unternehmen zwingt, mindestens 25 Prozent ihres Jahresnettoumsatzes in französische und europäische Produktionen zu investieren.In Deutschland soll es ganz ähnlich laufen, gefordert wird, ebenfalls 25 Prozent des Umsatzes in europäische Produktionen zu stecken. Dabei sollen 80 Prozent "überwiegend in deutscher Sprache" gedreht sein oder einen "Kulturtest durchlaufen".
Laut Oliver Castendyk, dem wissenschaftlichen Direktor der Produzentenallianz, bedeutet das aus heutiger Sicht in Zahlen, dass Netflix bei einem geschätzten Umsatz von einer Milliarde Euro in Deutschland 250 Millionen Euro ausgeben müsste. Das investiert Netflix auch schon heute, allerdings müsste man die 80-Prozent-Hürde noch nehmen, da für deutschsprachige Inhalte etwa 150 bis 160 Millionen Euro bereitstehen. Ob solche Quoten und Zwänge sinnvoll sind, darf aber dennoch angezweifelt werden.