Eine Reise durchs Darknet, nach Moldawien, Ukraine, Dänemark und zurück
Im letzten Jahr hatte der Fahndungserfolg rund um den Cyberbunker für einen eindrucksvollen Einblick in die größte bekannte deutsche Untergrund-Serverfarm gesorgt. Jetzt liefert eine Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz sozusagen das nächste Kapitel zu diesem Krimi rund um illegale Netz-Geschäfte und das Darknet. Die Landeszentralstelle Cybercrime hat Anklage gegen ein australisches Ehepaar im Alter von 32 und 34 Jahren erhoben. Diese haben nach Ermittlungen der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) Oldenburg zusammen mit "bisher nicht identifizierten Mittätern" den Darknet-Marktplatz "DarkMarket" betrieben.Was im Cyberbunker seinen Anfang nahm, endet auf der Anklagebank
Wie die Ermittler ausführen, war der Marktplatz nach Auflösung des Cyberbunkers mit seinen Servern nach Moldawien und in die Ukraine ausgewichen. Zum 11.01.2021 konnten dann aber nach umfangreichen Ermittlungen auch diese Server beschlagnahmt und der Dienst endgültig abgeschaltet werden. Zu diesem Zeitpunkt machen rund 500.000 Nutzer und mehr als 2.400 Verkäufer "DarkMarket" zu einem der "weltweit größten illegalen Marktplätze im Darknet".
Diese Bedeutung für den Drogenhandel im Netz zeigen auch die Umsätze, die die Beamten ermitteln konnten. Mit 320.000 nachgewiesenen Geschäften wurden "mehr als 4.650 Bitcoin sowie 12.800 Monero" über den Marktplatz geschleust. Zum Zeitpunkt der Abschaltung entspricht das einem Gegenwert von mehr als 140 Millionen Euro. Die Ermittlungen legen nahe, dass die Angeklagten hier 4 bis 5 Prozent an Provision einstreichen konnten. Alle illegalen Geschäfte wurden dabei über die elektronischen Geldbörsen der Angeklagten abgewickelt.