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Lineares Fernsehen lebt - Streaming ist weniger populär als gedacht

Streaming dominiert das heutige TV - zumindest könnte man auf diese Idee kommen, wenn man sich die Berichterstattung zu den Themen Film und Serien ansieht. Die Wirklichkeit ist aber anders, denn US-Zahlen lassen darauf schließen, dass lineares Fernsehen nach wie vor dominiert.
18.06.2021  12:14 Uhr
Das Marktforschungsunternehmen Nielsen ist fast 100 Jahre alt und die britische Firma ist seit Jahrzehnten eine Macht, wenn es um das Thema Fernsehen und konkret Einschaltquoten geht. Denn die Ratings von Nielsen entscheiden etwa, welche Serie leben darf und welche abgesetzt wird. Es ist das wichtigste Werkzeug, um eine Einschätzung über Erfolg und Misserfolg einer TV-Produktion geben zu können. Seit dem Aufkommen der Streaming-Sender tut sich Nielsen aber schwer, denn Netflix und Co. geben keinen Zugriff auf ihre Zahlen. Müssen sie auch nicht, denn in diesem Geschäft spielen Abonnenten die Hauptrolle und nicht die Werbekunden sowie die Zuschauer, die sie bedienen.

Nielsen: TV und Streaming
Nielsen zeigt, dass lineares Fernsehen nicht totzukriegen ist

Zwei Drittel nutzen den TV nicht zum Streamen

Nielsen hat nun aber eine umfassende Analyse des Fernsehverhaltens von heute durchgeführt und diese sind durchaus überraschend. Und auch wenn diese Zahlen nur die USA betreffen, so dürften diese bei uns nicht fundamental anders sein. Denn laut Nielsen nutzen fast zwei Drittel der US-Amerikaner den Fernseher auf klassische Weise, also mit linearen Network- und Kabel-Sendern.

Frei empfangbare "Broadcast"-Sender kommen auf einen Anteil von 25 Prozent, Kabelsender machen 39 Prozent aus. Streaming kommt zusammengerechnet auf 26 Prozent. In der Streaming-Kategorie dominieren Netflix und YouTube mit je sechs Prozent. Dahinter kommen Hulu (3%), Prime Video (2%) und Disney+ (1%).

Die Zahlen müssen allerdings mit einem recht großen Aber versehen werden: Denn laut New York Times wurden die Daten über das The Gauge-System erhoben. Dieses ist zwar an immerhin 14.000 Haushalte angeschlossen, erfasst aber nur TVs und nicht Geräte wie Smartphones und Laptops - wo Streaming eine enorme Rolle spielt. Effektiv dürfte der Streaming-Anteil also höher sein.

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