Satya Nadella wird zukünftig deutlich weitergehende Befugnisse bei Microsoft in sich vereinen. Mit dem extremen Erfolgskurs seit der Übernahme des Chef-Postens hat er sich in Redmond ein überragendes Vertrauen erarbeitet.
Ab sofort firmiert Nadella nicht mehr nur als oberster Manager des Konzerns, er wurde nun jetzt auch einstimmig an die Spitze des Aufsichtsrates gewählt. Damit übergibt man ihm neben der Leitung des Tagesgeschäfts auch weitgehend die Kontrolle über die strategische Ausrichtung des Unternehmens, auf die er aber natürlich ohnehin schon einen großen Einfluss hatte.
Nadella übernimmt damit die Position, die bisher John W. Thompson inne hatte. Dieser behält allerdings eine besondere Rolle im Aufsichtsrat: Er steht an der Spitze der unabhängigen Mitglieder des Gremiums, die er auch ohne Rücksprache mit Nadella zu Treffen einladen kann. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Aufsichtsrat einen bestimmten Grad an Autonomie behält - immerhin ist er ja auch dafür zuständig, die Arbeit des Konzernchefs zu kontrollieren, wo es zu Konflikten kommen kann, wenn jetzt die gleiche Person die Führung inne hat. Thompson hat mit dieser Aufgabenverteilung bereits Erfahrungen, da er in der Zeit von 2012 bis 2014 schon einmal in solch einem Konstrukt wirkte.
Nadella begeistert die Aktionäre
Die Vergabe des obersten Aufsichtsrats-Postens an Nadella ist dabei keineswegs nur eine Würdigung seiner bisherigen Leistungen, sondern verfolgt weitergehende Ziele. Denn auf diese Weise könne er sein tief gehendes Verständnis der strategischen Möglichkeiten für das Unternehmen besser in die Praxis überführen und mögliche Risiken besser angehen, hieß es in einer Stellungnahme Microsofts.
Nadella übernahm die Leitung des Konzerns im Jahr 2014 von seinem Vorgänger Steve Ballmer. Nach jahrelanger Stagnation des Aktienkurses ging es dann plötzlich deutlich nach oben. Seitdem hat sich der Wert eines Anteilsscheins von 38 Dollar auf nun 257 Dollar vervielfacht.