Samsung hat einen neuen Kamerasensor für Smartphones vorgestellt, der noch mehr Megapixel bei noch kleinerer Baugröße bieten soll. Dank einer Pixelkantenlänge von nur noch 0,64 Mikrometern soll der neue Sensor flach und klein sein und so dünnere Smartphones ermöglichen.
Wie Samsung heute bekanntgab, hat man jüngst mit der Massenfertigung des neuen Isocell JN1 Mobile Imaging Sensors begonnen. Dabei handelt es sich um den ersten Kamerasensor für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets, bei dem die Kantenlänge der einzelnen Sensorpixel auf nur noch 0,64 Mikrometer abgesenkt wurde. Bisher waren die kleinsten Sensorpixel bei Smartphone-Kameras immer im Bereich von 0,7 bzw. 0,8 Mikrometer.
Samsung zufolge will man dem Isocell JN1 vor allem Smartphone-Kameras mit hoher Auflösung ermöglichen, die mit rund 10 Prozent dünneren Kameramodulen daherkommen können. Der Sensor ist offenbar eher für Mittelklasse-Geräte gedacht, als für High-End-Modelle, zumindest wenn man sich nach Samsungs Marketing-Materialien richtet. Sie sollen dank dem Sensor künftig keinen ausgeprägten Kamera-Buckel mehr tragen, so jedenfalls das Versprechen des Herstellers.
Geringere Pixelgröße soll durch Binning kompensiert werden
Der JN1-Sensor mit seinen 50 Megapixeln, genauer gesagt 8160x6144 Pixeln, soll unter anderem mit Funktionen wie Double Super Phase Detection Autofokus, SmartISO und Isocell 2.0 aufwarten. Mit Hilfe der letztgenannten Technologie soll der Sensor rund 16 Prozent mehr Lichtempfindlichkeit bieten, da die Abgrenzung zwischen den einzelnen Sensorpixeln verbessert wurde und so weniger Streulicht einfällt.
Durch den verbesserten Phase Detection Autofokus will Samsung eine schnellere Fokussierung erzielen, wobei dafür bis zu 60 Prozent weniger Licht nötig sein soll. Der neue Kamerasensor JN1 unterstützt unter anderem auch 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und Full-HD-Videos mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde.
Samsung zufolge ist der JN1 in Zusammenarbeit mit den Abnehmern aus dem Smartphone-Markt entstanden, so dass er bei vorhandenen Gerätedesigns anstelle bisheriger 1/2.8"-Zoll-Sensoren verbaut werden kann. Die Gerätehersteller können den Chip daher auch als Frontkamera, Ultraweitwinkel- oder Telezoom-Sensor verbauen, wenn sie dies wünschen.
Trotz der hohen Auflösung darf man hier keine fotografischen Wunder erwarten, da die Regel, dass größere Sensorpixel mehr Licht einfangen und deshalb bessere Bilder liefern, auch weiterhin gelten. Zum Teil soll dieses Problem durch Tetracell-Pixelbinning umgangen werden, bei dem vier Sensorpixel per Software zu einem Pixel des fertigen Fotos zusammengefasst werden.