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Superreiche wie Bezos, Musk etc. zahlen kaum oder keine Steuern

Die reichsten US-Amerikaner sind nicht zufällig so reich, obwohl man glauben oder hoffen könnte, dass diese wie Normalsterbliche ihre Steuern zahlen. Doch Enthüllungen zeigen das Gegenteil: Bezos, Musk, Buffet und Co. zahlen wenig und manchmal sogar keine Steuern.
09.06.2021  09:40 Uhr
Die Enthüllungsplattform ProPublica ist für investigativen Journalismus bekannt und hat bereits mehrfach für Aufsehen gesorgt. Doch die nun veröffentlichten "geheimen IRS-Daten" (das IRS ist das US-amerikanische Finanzamt) stellen den bisher aufsehenerregendsten Bericht von ProPublica dar.

Grundsteinmythos zerstört

Denn sie räumen mit einem fest verankerten Glauben auf, wie ProPublica schreibt: "Zusammengenommen zerstört es den Grundsteinmythos des amerikanischen Steuersystems: dass jeder seinen gerechten Anteil bezahlt und die reichsten Amerikaner am meisten zahlen." So zahlen die Reichsten der Superreichen durch den Einsatz diverser Tricks kaum und manchmal sogar keine Steuern.

Steuern der US-Superreichen
ProPublica: Vermögen, Einkommen und Steuern der vier reichsten Amerikaner (2014-2018)

Jeff Bezos etwa, der derzeit reichste Mann des Planeten, hat 2007 und 2011 keinen Cent an Einkommenssteuer bezahlt. Elon Musk, die derzeit zweitreichste Person der Welt, gelang das 2018. Ähnliches haben auch Michael Bloomberg, Carl Icahn und George Soros geschafft und das sogar mehrfach.

Der Report von ProPublica basiert auf einem "riesigen Fundus" an Daten des Internal Revenue Service (IRS) über die Steuererklärungen der Superreichen. Abgedeckt werden hiervon mehr als 15 Jahre. Das Wie lässt sich nicht auf die Schnelle oder für alle gleich zusammenfassen, die Erwähnten profitieren aber im Prinzip von zwei Faktoren: einerseits von einem komplexen Netz von Schlupflöchern im Steuerrecht und andererseits vom Umstand, dass das US-Steuersystem sich auf Arbeitsleistung und nicht Vermögen konzentriert. Solange die Reichen in Eigentum wie Aktien, Immobilien und sogar Yachten investieren, müssen sie kaum mit Steuern rechnen - außer, wenn sie diese verkaufen.

Steuerrate von gerade einmal 3,4 Prozent

ProPublica hat mit Hilfe von Daten des Wirtschaftsmagazins Forbes errechnet, dass die 25 reichsten US-Amerikaner ihr Vermögen zwischen 2014 und 2018 zusammengerechnet um 401 Milliarden Dollar erhöhen konnten - aber in dieser Zeit gerade einmal 13,6 Milliarden Dollar an Steuern gezahlt haben. Das ist eine Steuerrate von gerade einmal 3,4 Prozent.

Das Weiße Haus bestätigte eine unerlaubte Enthüllung von vertraulichen Informationen. Die Informationen werden aber zweifellos den Druck auf Präsident Biden erhöhen, das Steuersystem in Richtung der Reichen zu verschärfen.
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