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Google Showcase:
Kaum gestartet, schon im Visier des Kartellamts

Das Bundeskartellamt hat eine Untersuchung gegen Google eingeleitet. Es geht um das kürzlich gestartete Google-News-Angebot "Showcase", bei dem der Internet-Riese Artikel, die eigentlich hinter einer Paywall liegen, frei verfügbar macht und dafür an die Verlage zahlt.
04.06.2021  17:54 Uhr
Der Untersuchung vorausgegangen war eine Beschwerde der Verwertungsgesellschaft Corint Media (früher "VG Media"). Nun steht der Google News Showcase im Visier des Bundeskartellamts, die wissen wollen, ob Googles Bedingungen für Showcase "unangemessene Bedingungen" für die beteiligten Verlage enthalten. Laut dem Nachrichtenmagazin Bloomberg sieht man die Situation recht zugespitzt. Da heißt es: "Googles Nachrichtendienst wurde das jüngste Ziel eines fast wöchentlichen Angriffs auf US-Tech-Giganten durch Deutschlands Kartellamtschef Andreas Mundt." Mundt hatte in einer Stellungnahme gesagt, dass eine Kooperation mit Google für Verlage und andere Nachrichtenanbieter attraktiv sein kann und Verbraucherinnen und Verbrauchern neue oder verbesserte Informationsangebote bietet. "Es muss jedoch sichergestellt werden, dass es dabei nicht zu einer Diskriminierung zwischen einzelnen Verlagen kommt", so Mundt. "Auch darf die starke Stellung von Google beim Zugang zu den Endkunden nicht zu einer Verdrängung konkurrierender Angebote von Verlagen oder sonstigen Nachrichtenanbietern führen. Rechte und Pflichten der Inhalteanbieter gegenüber Google bei Teilnahme an dem Programm müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen."

Neue Vorschriften für Digitalkonzerne

Der Schritt folgt einer Untersuchung, die letzte Woche zu Googles Datenschutzbedingungen angekündigt wurde. Es geht dabei um die erst kürzlich eingeführten neuen Vorschriften für Digitalkonzerne. Verleger haben lange versucht, Google dazu zu bringen, für die Anzeige von Nachrichten in den Diensten des Unternehmens zu zahlen oder ihnen mehr Kontrolle darüber zu geben - und das weltweit. Googles Showcase in Deutschland startete mit 20 Medienunternehmen, die Lizenzgebühren erhalten, wenn ihre Geschichten in Google News und der Suche angezeigt werden.

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