Viel zu langsam für die Energiewende
In diesem Fall muss man allerdings feststellen, dass Wyoming ein echtes Problem hat. Denn während regenerative Energiequellen direkt einsetzbar sind, setzt man hier auf eine Technologie, von der noch gar nicht klar ist, ob und wann sie je für den Regelbetrieb zur Verfügung steht. Bisherige Ansätze in diese Richtung wurden immer wieder aufgegeben. Und bis heute gibt es noch nicht einmal einen Forschungsreaktor in einer Größe, mit der getestet werden könnte, ob das Verfahren überhaupt sinnvoll nutzbar ist.Das TerraPower-System ist nun zumindest auf eine Leistungsgröße von 345 Megawatt konzipiert. Später sollen auch 500 Megawatt möglich sein. Der Bau soll rund sieben Jahre dauern und rund eine Milliarde Dollar kosten. TerraPower-Chef Chris Levesque spricht bereits voller Optimismus davon, dass man dann in den 2030er Jahren schon erste Reaktoren dieses Typs am Stromnetz haben könnte. Das würde aber wohl voraussetzen, dass es bei der kommenden Entwicklung keine Probleme gibt.
Klar ist allerdings, dass sich die Träume der Anhänger der Nuklearenergie nicht erfüllen werden: Die Anlagen werden allein schon aufgrund der enorm langen Planungs- und Bau-Zeiten keinen nennenswerten Einfluss auf die Energiewende nehmen können, die in den kommenden Jahren ihre entscheidende Richtung nehmen muss. Hinzu kommen die enormen Kosten von Atomstrom, die schon jetzt vielfach höher liegen, als die immer billiger werdende Solar- und Wind-Energie.