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"Querdenken 711": Wegen Falschinformation schlägt YouTube zu

Wer Falschinformationen hochlädt, fliegt bei YouTube raus. Jetzt trifft es einen großen Kanal der Querdenker. Das US-Videoportal hat den Kanal "Querdenken 711" gelöscht. Dem Schritt war ein langes hin und her zwischen dem Unternehmen und den Kanal-Betreibern vorausgegangen.
26.05.2021  19:10 Uhr

Für das Hochladen von Fehlinformationen endgültig gelöscht

Der viel kritisierte Kanal "Querdenken 711" hatte bei YouTube zuletzt rund 75.000 Abonnenten verzeichnet, diese laufen auf der Suche nach Inhalten des Kanals aber seit Kurzem ins Leere. YouTube liefert im Rahmen der Sperrung eine Beschreibung des genauen Ablaufs. So war gegen den Kanal wegen des Uploads von Videos, die gegen die Youtube-Richtlinien für Fehlinformationen verstoßen, eine Sperre verhängt worden. Damit war es nicht mehr möglich, neue Videos auf den Kanal hochzuladen. "Während dieser Suspendierung versuchten sie, die Vollstreckung zu umgehen, indem sie einen anderen Kanal benutzten, und als Ergebnis wurden beide Kanäle gelöscht", zitiert die Stuttgarter Zeitung StZ einen Konzern-Sprecher. Dabei geht diesem Schlagabtausch zwischen Videoplattform und Querdenkern eine lange Geschichte voraus. YouTube hatte schon früher Inhalte des Kanals mit Verweis auf seine Richtlinien entfernt. Der Sprecher von "Querdenken 711", Michael Ballweg, ist laut StZ sehr bemüht darum zu betonen, dass man sich wiederholt anwaltlich erfolgreich gegen diese Lösungen gewehrt habe. Ballweg bestreitet außerdem, dass man einen zweiten Kanal betrieben habe - zu den schwerwiegenden und wiederholten Vorwürfen der anhaltenden und systematischen Verbreitung von nachweisbar falschen Informationen äußert sich Ballweg hier nicht. Der Abschied von YouTube scheint aber beschlossen, man werde die Aktivitäten jetzt auf andere Plattformen verlagern.

Der Verfassungsschutz

Kann man sich mit YouTube noch einen für die eigenen Anhänger pseudo-heroisch inszenierten Schlagabtausch liefern, wird es in anderen Bereichen für die "Querdenken"-Initiative und ihre verlängerten Arme wie "Querdenken 711" langsam sehr viel ernster. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Szene als Sammelbeobachtungsobjekt definiert, stellt diese also unter dieselbe Beobachtung wie Bewegungen wie den Salafismus. Damit ist es den Strafverfolgern möglich, weitreichender geheimdienstliche Mittel einzusetzten.
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