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iFixIt: Samsung hat vor Jahren ein gutes Upcycling-Programm verbockt

Niemand sollte zu viel von dem kürzlich vorgestellten Upcycling-Programm Samsungs erwarten. Die Bastler von iFixIt wiesen darauf hin, dass Pläne für ein ähnliches Projekt schon vor einigen Jahren vom Management torpediert wurden.
25.05.2021  10:16 Uhr
Bereits 2017 stellte Samsung ein offizielles Upcycling-Projekt vor, das so ambitioniert war, dass die iFixIt-Leute ihre Marke gern mit als Partner in das Marketing einbrachten. Der Chef der Kult-Bastler, Kyle Wiens, trat damals sogar auf der Entwicklerkonferenz der Südkoreaner auf die Bühne, um Details zu der Initiative zu präsentieren. iFixit bezeichnete die Ideen hinter dem Projekt damals als "neuartig" und "revolutionär". Immerhin wäre der südkoreanische Konzern der erste Hersteller gewesen, der den Bootloader von Smartphones, die am Ende des Produktzyklus ankommen, freigegeben hätte. Das ist die Grundlage dafür, dass Anwender dann andere Betriebssysteme installieren und die Hardware frei nutzen können. Samsung selbst wollte unter anderem auch eine Open Source-Plattform betreiben, auf der Software-Projekte für die Weiternutzung älterer Geräte für alle möglichen Zwecke gesammelt werden sollten.

Galaxy Upcyling: Samsung begeisterte vor Jahren sogar iFixIt
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Erst Begeisterung, dann Stille

Bei iFixIt kam man zu dem Schluss, dass die Planungen das Potenzial bergen würden, dass Anwender ihre alten Smartphones quasi ähnlich wie einen Raspberry Pi als billige und kompakte Computing-Plattform für alle möglichen Einsatzzwecke verwenden könnten. "Wir waren wirklich begeistert", hieß es.

Dann aber folgte Stille. Die bereits vorgestellte Software zur Freischaltung der Smartphones wurde nie veröffentlicht. Das Samsung-Team hörte auch auf, E-Mails von iFixIt zu beantworten. "Freunde im Unternehmen teilten uns mit, dass das Management von dem Projekt nicht gerade angetan war, da dieses keine klare Anbindung an aktuelle Produkte oder einen Plan für Umsätze mitbrachte", erklärte Kevin Purdy vom iFixIt-Team.

Mit dem nun unter der Bezeichnung "Galaxy Upcycling at Home" vorgestellten Programm bietet Samsung zwar auch Optionen für die Weiternutzung ausrangierter Geräte an. Allerdings geht dieses längst nicht so weit, wie es damals angedacht war. Von einer kompletten Öffnung der Hardware für die eigenen Ideen der Nutzer ist hier wenig zu sehen.

Siehe auch: Galaxy Upcycling at Home: Alte Samsung-Modelle als IoT-Geräte nutzen
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