Mit einem neuen Exynos-Chip auf ARM-Basis könnte Samsung nicht nur Qualcomm im Notebook- und Smartphone-Bereich unter Druck setzen, sondern auch gegen den Apple M1 antreten. In Kooperation mit AMD soll in diesem Jahr ein leistungsstarker Prozessor vorgestellt werden.
In Hinsicht auf die Produktion neuer Mobil-Prozessoren mit RDNA-Technologien ist eine Zusammenarbeit zwischen Samsung und AMD bereits seit knapp zwei Jahren im Gespräch. Erst im Herbst 2020 verdichteten sich die Gerüchte zu einem neuen Exynos-Chip, Früchte trug die angepeilte Partnerschaft bisher jedoch nicht. Wie die Korea Economic Daily unter Berufung auf industrienahe Quellen berichtet, soll der südkoreanische Hersteller ein neues System on a Chip (SoC) jedoch für die zweite Jahreshälfte 2021 in der Hinterhand haben, um vor allem gegen Qualcomm und Apple anzutreten.
Mit Custom-Kernen und AMD-Grafik zurück zu alter Stärke?
"Der neue Exynos wird durch den Einsatz einer 5-Nanometer-Verarbeitungstechnologie verbesserte Funktionen bieten, darunter außergewöhnliche Rechenleistung und Akkueffizienz. Er ist sowohl für Laptops als auch für Smartphones geeignet." Mit diesen Worten beschreiben die Samsung-Insider den neuen Prozessor, der auf ARM-Basis zwar grundlegend den Chips von Qualcomm und Apple gleicht, sich jedoch durch Cortex-X Custom-Cores und von AMD optimierten Grafikeinheiten von den beiden Vorreitern abheben soll. Bisher verwendet Samsung direkt von ARM bezogene Mali-GPUs, womit aktuelle Exynos-Chips hinsichtlich der Grafikleistung im Schatten der Qualcomm Adreno-Reihe stehen.
Obwohl sich "Windows 10 on ARM" vor allem am hiesigen Markt noch nicht durchsetzen konnte, sprang Samsung vergleichsweise früh auf den Zug auf. Nach seinem Laptop-Comeback im vergangenen Jahr wurden sowohl das Galaxy Book S, als auch das neue Galaxy Book Go mit dem Snapdragon 8cx vorgestellt. Aufgrund des pandemiebedingten Chipmangels können derzeit jedoch fast ausschließlich Intel- und AMD-Notebooks ausgeliefert werden. Ob sich die Lage mit eigenen Samsung Exynos-Prozessoren für Smartphones und Laptops im zweiten Halbjahr verbessert, bleibt abzuwarten.