Yahoo und AOL, die Größen der frühen Tage des Webs, sind heute nur noch ein Schatten ihrer selbst. Trotzdem erzielten sie gerade aber noch einen Verkaufspreis, der ziemlich beachtlich ist und mit dem wohl kaum ein Außenstehender gerechnet hätte.
Der bisherige Eigner der beiden Marken, der US-Telekommunikationskonzern Verizon, teilte nun mit, Verkaufsverträge mit dem Investmentunternehmen Apollo Global Management unterzeichnet zu haben. Konkret kauft dieses die Konzernsparte Verizon Media, die aber im Wesentlichen aus AOL und Yahoo besteht. Die Firma zahlt dabei einen Betrag von 5 Milliarden Dollar.
Verizon geht so mit einem deutlichen Verlust aus der Beteiligung heraus. Der Konzern hatte Yahoo und AOL für zusammengerechnet 9 Milliarden Dollar gekauft. In der Zwischenzeit hatte man zwar die Yahoo-Abteilungen HuffPost und Tumblr einzeln verkauft, allerdings blieben die Erträge hierfür in einem überschaubaren Bereich und änderten nichts grundsätzliches am Minusgeschäft.
Enormer Wertverlust
Verizon wollte mit den beiden einstigen Internet-Giganten eigentlich ein Gegengewicht zu Google und Facebook auf dem Werbemarkt aufbauen. Dafür hatte man sich das Ziel gesetzt, einen Jahresumsatz von 10 Milliarden Dollar mit den beiden Marken zu erreichen. Geklappt hat dies allerdings nie und der Telekommunikationskonzern wird sich zukünftig stärker auf sein eigentliches Kerngeschäft mit der Infrastruktur konzentrieren, als selbst im Netz als Diensteanbieter zu agieren.
Die beiden Marken geben einen Hinweis darauf, wie schnell selbst große Konzerne massiv an Wert verlieren können. Es ist gerade einmal gute 20 Jahre her, als AOL mit dem Medienkonzern Time Warner fusionierte und der gemeinsame Börsenwert auf 360 Milliarden Dollar beziffert wurde. Seitdem ging es aber stetig bergab. Die beiden Unternehmen haben aber noch immer einen gewissen Wert, da sie über einen durchaus ordentlichen Bestand an langjährigen Nutzern verfügen.