Derzeit untersucht ein Ausschuss des US-Senats die Praktiken der großen Tech-Konzerne, dabei will die Politik vor allem erfahren, ob Apple, Google und Co. ihre Marktmacht unfair ausnutzen. Mittlerweile liegen die ersten Aussagen von App-Entwicklern vor und die sind eindeutig.
Es steht außer Zweifel, dass IT-Konzerne eine enorme Macht haben, das betrifft nicht nur die Wirtschaft selbst, sondern die Leben aller Menschen. Doch ist diese bereits als Machtmissbrauch bzw. kartellrechtlicher Verstoß zu werten? Das ist die Frage, die sich ein Untersuchungsausschuss des US-Senats derzeit stellt.
Die ersten Aussagen von App-Entwicklern sind allerdings nicht gerade positiv für die im Fokus stehenden Unternehmen. So sagte etwa Jared Sine, Chief Legal Officer bei der Match Group: "Wir haben alle Angst." Das Unternehmen, das zahlreiche Dating-Dienste wie Tinder und OK Cupid besitzt, gehört zu den größten Kritikern von Google, aber auch Apple.
Konkret warf Sine dem Konzern aus dem kalifornischen Mountain View vor dem Senatsausschuss vor allem das "Vorspielen einer offenen Plattform" vor, Google habe "die Macht eines Monopisten", zitiert CNBC. Nachdem Sines Statement bekannt wurde, sollen Mitarbeiter von Google bei der Match Group angerufen und gefragt haben, warum diese Aussage von Kommentaren bei der letzten Bekanntgabe der Quartalszahlen abweiche. Bei der Match Group fasste man das als Drohung auf, ein Vorwurf, den Google aber bestreitet.
Mehrfache Drohungen
Doch die Match Group ist nicht alleine mit diesem Vorwurf. Horacio Gutierrez, Chief Legal Officer bei Spotify, sagte aus, dass er an "mindestens vier klare Beispiele für Drohungen und Vergeltungsmaßnahmen" zurückdenken könne, im Fall von Spotify ging der Vorwurf in Richtung Apple.
Dies habe sich ereignet, nachdem Spotify das wettbewerbsbeschränkende Verhalten von Apple kritisiert habe. Konkret erwähnte Gutierrez Drohungen, die Spotify-App zu entfernen, die Weigerung, sie zu bewerben, sowie monatelang auf die Genehmigung kleinerer App-Updates zu warten.