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Entwicklungsforschung:
Wer Schach spielt, kommt im Leben besser klar

Schach konnte einst fast jeder zumindest im Ansatz spielen, doch es ist zuletzt immer weiter in die Nerd-Ecke gerückt worden. Dabei wäre es durchaus ratsam, das Spiel wieder breit unter Kindern zu etablieren, wie Entwicklungsforscher jetzt belegten.
21.04.2021  15:28 Uhr
Wenn Heranwachsende sich im Königsspiel messen, reduziert dies ihre Scheu davor, Risiken einzugehen. Das haben Untersuchungen der Forscher von der Monash University und der Deakin University ergeben, die ihre Daten auf Basis einer Gruppe von 400 Kindern im Journal of Development Economics veröffentlichten.
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Schach wurde bisher in erster Linie als Mittel angesehen, das logische Denken zu trainieren. Um in dem Spiel allerdings wirklich erfolgreich zu sein, muss man auch lernen Risiken einzugehen. Es bringt nur bedingt etwas, möglichst alle eigenen Figuren defensiv gut zu schützen. Siegreich kann man nur sein, wenn man auch bereit ist, Risiken einzugehen und beispielsweise eine wichtige Figur zu opfern, um eine Strategie umsetzen zu können.

Aufwendiger Versuch

Die Forscher haben für ihre Arbeit einigen Aufwand betrieben. Sie suchten sich 400 Schüler im Alter zwischen 15 und 16 Jahren zusammen, die noch nie Schach gespielt haben. Eine Gruppe bekam fortan Schachtraining, die anderen Teilnehmer dienten als Kontrollgruppe. Über ein Jahr hinweg wurden die Probanden immer wieder hinsichtlich der Entwicklung ihrer kognitiven Fähigkeiten und anderer Faktoren getestet.

Es zeigte sich, dass die Schachspieler nicht einfach nur offener dafür wurden, Risiken einzugehen. Mit der Zeit lernten sie auch wesentlich besser als die Jugendlichen in der Kontrollgruppe, erfolgversprechende Risiken auf sich zu nehmen, während weniger lohnenswert erscheinende Vorgehensweisen vermieden wurden. Gerade diese beiden Arten von Risiken lassen sich beim Schach recht gut messen und wurden auch in den anschließenden Tests mit entsprechenden Versuchen und Fragestellungen behandelt. Wie die Forscher anmerkten, gab es bei anderen kognitiven Fähigkeiten hingegen keine messbaren Unterschiede zwischen Schachspielern und Kontrollgruppe - das betraf unter anderem mathematisches Denken und die generelle Kreativität.

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