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Anti-FloC-Front:
Brave und Vivaldi stellen sich gegen Cookie-Ersatz

Google hat vor kurzem seinen Cookie-Ersatz namens Federated Learning of Cohorts (FLoC) präsentiert. Dieser ersetzt individuelles Tracking von Anwendern durch eine breitere Erfassung des Nutzungsver­haltens und dagegen steigen immer mehr Web-Anbieter auf die Barrikaden.
Vivaldi
14.04.2021  09:41 Uhr
Den von den meisten verhassten Drittanbieter-Cookies weint sicherlich keiner nach, so viel ist klar. Die Alternative FLoC ist aber ebenfalls alles andere als unumstritten, im Gegenteil. Denn bei der Ersatz-Technologie werden Nutzer in "Kohorten" eingeteilt, das sind im Prinzip Tracking-Schubladen für eine größere Anzahl an Anwendern. Soll heißen: Personalisierung findet immer noch statt, aber eben in einem erweiterten Rahmen. Doch auch wenn sich Google viel Mühe gibt, FLoC als großen Fortschritt in Sachen Privatsphäre zu verkaufen: Datenschutzexperten laufen gegen diese Lösung Sturm. Die Kernaussauge: Eine bedenkliche Lösung wird hier lediglich durch eine andere mindestens genauso bedenkliche ausgetauscht. Und die Internetwelt stellt sich dem Federated Learning of Cohorts immer mehr entgegen: Vor einigen Tagen gaben die Macher der auf Privatsphäre spezialisieren Suchmaschine DuckDuckGo bekannt, dass man alles tun werde, um FLoC zu bekämpfen. Der Kritik schließen sich nun weitere Anbieter an, genauer gesagt sind es zwei Chromium-basierte Browser.

FLoC: So funktioniert Googles Ersatz zum unbeliebten Tracking-Cookie
videoplayer09:42

FLoC off!

An sich ist FloC in vollem Umfang nur im Google-eigenen Chrome zu finden, Spuren davon sind aber auch in Chromium-Browsern enthalten. Wie SlashGear berichtet, haben sich Brave und Vivaldi in scharf formulierten Blogbeiträgen gegen FLoC ausgesprochen.

"Bei Vivaldi setzen wir uns für die Datenschutzrechte unserer Nutzer ein. Wir genehmigen kein Tracking und Profiling, in welcher Verkleidung auch immer. Wir würden sicherlich nicht zulassen, dass unsere Produkte lokale Tracking-Profile aufbauen", schreibt etwa Vivaldi-Chef Jon von Tetzchner. "Google präsentiert FLoC als Teil einer Reihe so genannter 'Datenschutz'-Technologien, aber lassen wir hier den Schein weg; FLoC ist eine in die Privatsphäre eingreifende Tracking-Technologie." Auch Brave hat angekündigt, alles, was mit FloC zu tun haben könnte, bereits im Ansatz zu blocken.

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