Realtek-Engpass: Netzwerk- und Audio-Chips sind Mangelware

Roland Quandt, 12.04.2021 13:37 Uhr 3 Kommentare
Die massiven Engpässe in der Fertigung von Elektronikkomponenten und Chips treffen jetzt auch Realtek. Der taiwanische Hersteller, der enorme Marktanteile hat, kann kaum noch Audio- und Ethernet-Chips liefern, so dass sich die Fertigung von Notebooks und anderen Geräten verzögert. Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes berichtet, ist Realtek Semiconductor nicht mehr in der Lage, die Bestellungen vieler Kunden zu erfüllen, wodurch die Produktion von Notebooks von Markenanbietern wie Dell und HP teilweise massiv ausgebremst wird. Die Notebook-Fertiger müssen derzeit 32 Wochen warten, bevor sie die bestellten Realtek-Chips erhalten.

Wer heute Realtek-Chips ordert, wartet 32 Wochen auf Lieferung

Durch die enormen Wartezeiten, die somit weit über einem halben Jahr liegen, gerät unter anderem die Produktion von derzeit extrem gefragten Chromebooks ins Stocken. Problematisch ist dabei auch, dass Realtek mehr als 70 Prozent Marktanteil bei den in Notebooks verwendeten Audio- und LAN-Chips hat und in einigen speziellen Bereichen sogar bis zu 90 Prozent des Marktes für sich beanspruchen konnte.

Dies sorgt auch dafür, dass die Produktion von Wahlmaschinen für Brasilien stockt und sogar die Computer für Glücksspielmaschinen für den US-Markt nicht planmäßig gefertigt werden können. Der Grund für die Probleme bei Realtek liegt natürlich darin, dass die Vertragsfertiger für seine Chips derzeit mit maximaler Kapazität arbeiten. Außerdem soll es Probleme bei der Verfügbarkeit von wichtigen Materialien für Netzwerk-Chips geben.

Die Engpässe bei Realtek betreffen darüber hinaus auch die Anbieter von xDSL-Geräten und die Autoindustrie, wo Zulieferer wie Bosch ihrerseits nicht mehr in der Lage sind, die Aufträge ihrer Kunden im üblichen Maß zu bedienen. Angeblich übersteigt die aktuelle Nachfrage die Verfügbarkeit bei Realtek um 30 bis 50 Prozent, so zumindest die Schätzungen der Quellen des Berichts aus Taiwan.
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