Spiele-Streaming: Google Stadia legt zu - Letzter Halt Indie-Games?

Stefan Trunzik, 09.04.2021 09:40 Uhr 9 Kommentare
Nach der Auflösung des eigenen Entwicklerstudios konzentriert sich Google Stadia in Zukunft unter anderem auf die Unterstützung un­ab­hängiger Game-Designer, die ihre Indie-Spiele exklusiv auf der Cloud-Gaming-Plattform anbieten. Zehn neue Titel wurden jetzt vorgestellt. Die neuen Indie-Titel entspringen dem so genannten Stadia Makers-Programm. Mit ihm unterstützt Google kleine Independent-Studios, die ihre Spiele auf Basis der Unity-Engine sonst im Regelfall selbst herausgeben müssten. Nach eigenen Angaben des Unternehmens erschienen seit November 2019 bereits mehr als 30 Indie-Games. Innerhalb der nächsten Monate sollen zehn weitere Spiele folgen, die kostenpflichtig im Stadia-Store angeboten werden. Von Rollenspielen über Top-Down-Shooter bis hin zu Beat-em-Ups zeigt sich die Auswahl vielfältig.

Kommende Indie-Titel auf Google Stadia



Indie-Games als letztes Standbein der Exklusivität?

Im Februar kündigte Google an, in Zukunft nicht mehr an eigenen Stadia-Spielen zu arbeiten und das unter der Leitung der Industrieveteranin Jade Raymond gegründete "Stadia Games & Entertainment"-Studio zu schließen. Seither ist die Zukunft des Spiele-Streaming-Dienstes ungewiss. Zwar ließ man kurze Zeit später verlauten, dass in diesem Jahr mehr als 100 Titel auf Stadia erscheinen werden, doch das dahinterstehende Cloud-Konzept wird von vielen Spielern weiterhin in Frage gestellt. Mit Indie-Games aus dem Makers-Programm fokussiert sich Google jedoch auf eine weitere Zielgruppe.

Dass dieser Weg ein erfolgreicher sein kann, zeigt unter anderem Microsoft mit dem ID@Xbox-Programm, welches von Spielern seit Jahren positiv aufgenommen wird. Grund dafür ist allerdings auch, dass Xbox One- und Xbox Series X-Besitzer Indie-Titel unabhängig der Cloud und zum Großteil in Verbindung mit der Spiele-Flatrate Game Pass nutzen können. Google hingegen bietet nur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Indie-Spielen innerhalb des kostenpflichtigen Stadia Pro-Abos an. Die meisten Titel werden zu Preisen zwischen 15 bis 30 Euro abseits des Premium-Zugangs verkauft.

Unsere Meinung: Sollte Google die Verzahnung des Makers-Programms und der Stadia Pro-Mitgliedschaft in Zukunft besser gelingen, könnte sich das Unternehmen abseits von AAA-Vollpreistiteln ein zweites Standbein aufbauen, das die monatlich fälligen 10 Euro - neben der 4K-HDR-Qualität - rechtfertigen könnte.

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