Auf Konfrontationskurs
In den USA geht Tesla keiner Konfrontation aus dem Weg und es ist auch nicht anzunehmen, dass man das in Deutschland anders macht - man will natürlich keinen Präzedenzfall schaffen, der dann in der Heimat aufgegriffen wird. Doch auch die IG Metall fürchtet die schlechte Vorbildwirkung einer Tesla-Verweigerung. Denn das könnte andere Hersteller dazu bewegen, der mächtigen und 2,26 Millionen Mitglieder starken Gewerkschaft den Rücken zuzukehren.Eine erste Brief-Aufforderung zum Dialog hat Tesla bereits im Vorjahr ignoriert, die Mitarbeiter der zugekauften Tochter Tesla Grohmann Automation hat man mit Verträgen auf Branchenniveau (und zusätzlichen Aktien-Optionen) besänftigt.
Direkt kann die IG Metall Tesla zwar nicht unter Druck setzen, indirekt hat sie aber gleich mehrere Optionen. Man kann Streiks im Umfeld von Tesla organisieren, über (vorgeschriebene) Betriebsräte Druck ausüben und vor allem versuchen, die Fertigstellung der Gigafactory selbst zu verzögern. Denn eine offene Auseinandersetzung mit der Gewerkschaft ist für Tesla auch keine optimale Option, vor allem dann, wenn das den Produktionsstart beeinträchtigt.