Microsoft hat einen gigantischen Auftrag des US-Militärs an Land gezogen, in dessen Rahmen der Konzern weit über 100.000 speziell angepasste HoloLens Mixed-Reality-Headsets an die Armee liefern soll. Es handelt sich um einen Milliarden-Deal.
Wie das US-Verteidigungsministerium gestern Abend verkündete, hat man Microsoft einen Auftrag erteilt, der über 10 Jahre die Lieferung von mehr als 120.000 HoloLens-Headsets zum Ziel hat. Es handelt sich um spezielle Versionen des HoloLens Mixed-Reality-Headsets, mit deren Entwicklung Microsoft bereits vor rund eineinhalb Jahren beauftragt wurde.
Militär-Auftrag beschert Microsoft zig Milliarden Dollar Umsatz
Mit dem neuen Auftrag des Pentagons könnte Microsoft innerhalb der nächsten zehn Jahre ingesamt rund 21,88 Milliarden Dollar umsetzen. Damit tritt die Kooperation des Softwarekonzerns aus Redmond mit der US-Armee rund um HoloLens in eine neue Phase, wie das zuständige Team bei Microsoft auch in einem Blog-Eintrag bestätigte. Statt Prototypen zu entwickeln, gehe es jetzt in die Massenfertigung, so die Macher der HoloLens.
Die Variante der HoloLens für die US-Armee trägt die Bezeichnung Integrated Visual Augmented System (IVAS) und wurde 2018 vom Militär in Auftrag gegeben. Seitdem sind 480 Millionen Dollar für die Entwicklung der Prototypen an Microsoft geflossen. Die US-Armee nutzt in Verbindung mit dem IVAS-Headset auch Microsofts Azure Cloud-Services.
Die "Spezial-HoloLens" der US-Militärs nutzt unter anderem eine überarbeitete Konstruktion für die Befestigung auf dem Kopf der Soldaten. Außerdem wurde das Gehäuse offensichtlich grundlegend überarbeitet, so dass das eigentlich weitestgehend offene Headset von einer Art Brille eingefasst ist. Außerdem werden die zahlreichen Sensoren bei der militärischen Version der HoloLens zusätzlich geschützt.
Zur Software des IVAS-Headsets auf Basis der HoloLens ist bisher ebenso wenig bekannt wie zur Hardware-Ausstattung. Bei Demonstrationen zeigte das Militär aber bereits, dass auf den Displays des IVAS unter anderem Kartendaten angezeigt werden sollen. Offen ist auch, ob hier die verbesserte, ARM-basierte Hardware der HoloLens 2 oder gar eine neuere Hardware-Plattform im Einsatz ist.