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Chip- & Elektronik-Engpass wächst: Schiffs-Riese blockiert Suez-Kanal

Die Weltwirtschaft ist durch Lieferengpässe der Halbleiter-Branche aktuell ohnehin noch stärker unter Druck als nur durch die Pandemie-Folgen. Und nun ist auch noch eine der wichtigsten Schifffahrts-Routen des Welthandels blockiert.
24.03.2021  14:03 Uhr
Seit gestern hängt die "Ever Given" im ägyptischen Suez-Kanal fest. Bei dieser handelt es sich um ein riesiges Container-Schiff, das 400 Meter lang und 59 Meter breit ist. Es hat sich im Kanal quergestellt und sitzt auf Grund fest. Aktuell laufen umfangreiche Anstrengungen, den Frachter wieder freizubekommen. Allerdings ist es nicht einfach, das Schiff selbst mit starken Schleppern freizuziehen. Denn es handelt sich hier um einen der größten im Einsatz befindlichen Typen, auf dem über 20.000 Standard-Container transportiert werden können. Die Ever Given blockiert aktuell die wichtigste Handelsverbindung von Asien nach Europa. Das bedeutet, dass diverse Ladungen, die beispielsweise von den Herstellern in China zu uns un­ter­wegs sind und in den kommenden Wochen eintreffen sollten, verspätet ankommen. Es kann als gesichert angenommen werden, dass davon auch die IT-Branche betroffen sein wird.

Stau am Suez-Kanal
Der Kanal ist zu - davor bildet sich ein Stau

Tagelange Verzögerungen

Denn die komplette Bandbreite an Produkten von einzelnen Bauteilen bis zu fertigen Ge­samt­sys­te­men wie Smartphones, Computer, Spie­le­kon­so­len und Fernseher werden in Fernost produziert. Und nur ein kleiner Teil dessen, was hierzulande im Handel zu bekommen ist, trifft per Luftfracht ein. Überwiegend steckt man die Waren in Container und lässt sie per Schiff zustellen.

Es ist nicht genau bekannt, welche Waren auf dem jetzt feststeckenden Schiff zu finden sind. Und dies ist auch nur bedingt von Be­deu­tung. Denn aktuell ist eben nicht nur die Ever Given an der Weiterfahrt behindert, sondern auch alle anderen Frachter, die zwischen Europa und Asien unterwegs sind. Vor den Einfahrten des Suez-Kanals haben sich bereits deutlich sichtbare Staus gebildet. Wenn der Frachter endlich freikommt, kann es noch Tage dauern, bis die wartenden Schiffe ebenfalls abgearbeitet sind. Die Alternative bestünde darin, die Schiffe um Afrika herumzuschicken - was eine wochenlange Verzögerung und eine deutliche Steigerung der Transportkosten nach sich zöge.

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