Um die Probleme im eigenen Haus und in der globalen Chipindustrie in den Griff zu bekommen, wirft der neue Konzernchef Pat Gelsinger erst einmal deutlich mehr Geld drauf. 20 Milliarden Dollar steckt er jetzt in den Bau zweier neuer Werke.
Diese sollen im US-Bundesstaat Arizona entstehen und dafür sorgen, dass
Intel wieder an seine führende Rolle in der Halbleiterindustrie anschließen kann. Gelsinger setzt dabei schwerpunktmäßig durchaus weiter auf das Konzept, das Intel seit jeher erfolgreich macht: "Intel ist das einzige Unternehmen, das in dieser Tiefe und Breite Software, Silizium und Plattformen, Packaging und die Prozesse der Massenproduktion vereint",
sagte er.
Das ist auch eine klare Ansage an das immer weiter verbreitete Foundry-Konzept, das in der Chipindustrie zu einer immer schärfer abgegrenzten Arbeitsteilung führt: Unternehmen wie AMD oder Apple konzentrieren sich vollständig auf die Entwicklung der Architekturen, während ein Auftragshersteller wie TSMC dann die extrem teuren Fertigungsanlagen unterhält.
Längerfristige Strategie
Auch Intel musste sich notgedrungen mit der Frage auseinandersetzen, ob es nicht sinnvoll ist, die Fertigung teilweise an die OEMs auszulagern, als man mit der Weiterentwicklung der eigenen Prozesse nicht vorankam. Für Gelsinger ist dies aber wenn dann nur eine Notlösung und der Konzern soll weiterhin in der Hauptsache die gesamten Arbeiten von der Entwicklung der Architektur und der Produktionsprozesse bis zur Auslieferung in einem Haus behalten.
Gelsinger kann dabei auf Rückendeckung langjähriger Partner hoffen. Als er sein Führungskonzept präsentierte, schalteten sich auch Satya Nadella und Arvind Krishna, die Chefs von Microsoft und IBM, mit auf die digitale Bühne. Beide sicherten Intel die Unterstützung dabei zu, der bewährten Strategie trotz der aktuellen Probleme weiter zu folgen. Bis Intel hier wieder auf Spur ist, kann aber noch einige Zeit vergehen. Denn bis die beiden neuen Fabriken ihre Arbeit komplett aufnehmen können, dürften noch Jahre ins Land ziehen.
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