Die von Nvidia eingeführte Krypto-Mining-Bremse der GeForce RTX 3060 lässt sich tatsächlich aushebeln. Nachdem erste Meldungen in den letzten Tagen noch als Irrtum abgetan wurden, konnten PC Watch und ComputerBase das Umgehen der Maßnahmen bestätigen.
Auch weil sich das Krypto-Mining angesichts steigender Kurse für Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum großer Beliebtheit erfreut, sind Grafikkarten kaum und wenn dann nur zu überteuerten Preisen erhältlich. Nvidia gab daher vor einigen Wochen bekannt, die Verwendung seiner Consumer-Grafikkarten für Krypto-Mining-Zwecke unterbinden zu wollen.
Das Unternehmen selbst sprach zunächst nur von Treiber-Anpassungen zur Limitierung der Ethereum-Hashrate, erklärte dann aber, dass die Mining-Bremse der GeForce RTX 3060 "nicht nur ein Treiber-Ding" sei, sondern dass durch das Zusammenspiel von Treiber, BIOS und GPU ein Umgehen verhindert werden soll.
In den vergangenen Tagen gab es erste Hinweise, dass sich die Limitierung relativ einfach außer Kraft setzen lässt. Hier wurden allerdings schnell Zweifel laut, denn der als Beweis angeführte Screenshot zeigte zwar eine hohe Hashrate, dies jedoch nicht in Bezug auf das ins Visier genommene Ethereum-Mining, sondern hinsichtlich der Kryptowährung Conflux. Die Website VideoCardz betonte daher: "Nichts wurde 'gehacked'."
PC Watch hebelt Bremse aus
Wie nun allerdings die japanische IT-Website PC Watch bestätigen konnte, lässt sich die Mining-Bremse bei der GeForce RTX 3060 tatsächlich aushebeln. Als Beweis präsentierte PC Watch ein Bildschirmfoto, welches eine Hashrate der GeForce RTX 3060 von 48 MH/s für den Ethereum-Algorithmus zeigt. Laut der japanischen Website sei keine Modifizierung von BIOS oder Treiber nötig. Nähere Details wurden aus nachvollziehbaren Gründen jedoch nicht genannt.
Auch die Kollegen von ComputerBase konnten mittlerweile bestätigen, "dass allein der von Nvidia an Entwickler und über das Windows Insider Program verteilte Beta-Treiber GeForce 470.05 dafür sorgt, dass die Leistung der GeForce RTX 3060 im Ethereum-Algorithmus nicht mehr einbricht". Ein BIOS-Update werde demnach nicht benötigt.