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Kommentare zu:

Brand des OVH-Datenzentrums: Seiten noch offline, Rust-Server weg

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[o1] ds94 am 11.03. 09:03
+9 -1
"Es gibt aber auch Anbieter, deren Server unwiederbringlich weg sind."

Akzeptiere ich bei privaten oder kleinen Angelegenheiten, dass hier nicht so viel in Sachen Backup gemacht wird.

Jeder der sein Lebensunterhalt, die Grundlage für den Lebensunterhalt anderer (Arbeitnehmer) schafft, sollte grade dann, wenn Datenverlust kritisch ist, verpflichtet werden redundante Backups auszuführen.

Hatte hier öfters vom 3-2-1 Prinzip gelesen. Würde aber ein 4-3-2-1 Prinzip besser finden.
4 = RAID
3 = Komplettes Backup gleiches Datenzentrum bei nur lokalem Schaden am eigenen Server.
2 = Komplettes Backup in einem anderen Datenzentrum mit mindestens 200-500km Entfernung.
1 = Komplettes Backup bei kleineren Projekten / Firmen, teilweises Backup der WICHTIGSTEN Daten, Datenbanken bei großen Projekten / Firmen auf einem offline Datenträger in einem 120min feuerbeständigem und wasserdichten Schrank, alle vier Wochen aktualisiert.

(Anmerkung: Firmen / Projekte die keine wichtigen Daten auf dem Server haben müssten das natürlich nicht machen. Wenn diese Ihre Daten folglich nur offline haben, würde ich persönlich 2-3x Nr.1 an verschiedenen Standorten -UND- die Nr. 4 als sicher empfinden).

Klar wäre eine menge Aufwand. Und sicherlich auch sehr kostenintensiv.
Sofern jedoch die Welt nicht untergeht, die Stromversorgung bzw. das Internet zusammenbricht oder ein Sonnenstrum auf uns einprasselt, ist damit JEDER Vollverlust zu 100% zu verhindern.

Jahre oder gar Jahrzehnte würde diese Art der Datebsicherung viel Geld....Hunderte, Tausende, Millionen kosten.
Aber DANN wenn der SUPER-GAU passiert, dann kann das so manchem das wirtschaftliche Leben retten. Diese Erkentniss kommt leider erst beim Super-Gau. Und egal, ob man sich für oder gegen aufwändiges Backup entscheidet, es fühlt sich beides nie 100% wie der richtige Weg an. Entweder zu teuer und aufwändig oder ein Gefühl der Unsicherheit.

Hoffe nur, dass wenig bis keine Arbeitsplätze betroffen sein werden... hoffe die existenz der Firmen hängt nicht an ihren Servern in dem EX-Datenzentrum bzw. Kohlebrikett.
[re:1] Roehre am 11.03. 10:40
+2 -
@ds94: Man wiegt sich in Sicherheit, ist aber nicht gegen alle Szenarien abgesichert. Da hat man ein räumlich abgegrenztes Backup, und dann brennen SBG1 und SBG2 gleichzeitig...
Man kann auch sein Backup bei einem anderen Anbieter hosten und nun stellt sich heraus, daß der bei OVH eingemietet ist... Es gibt genügend Beispiele, wo die Anbieter der redundanten Leitungen über dieselbe Vermittlungsstelle oder den gleichen Vorleister laufen oder mehrere km voneinander entfernte IT-Standorte in der gleichen Hochwasserregion liegen.
[re:1] Bautz am 11.03. 21:29
+ -
@Roehre: Dann hat man aber seine Recherche nicht ordentlich gemacht und ist bei 2 ausgestiegen.
[re:2] Doso am 12.03. 00:22
+ -
@Roehre: Ob jetzt 2 Datenzentren nebeneinander als Offsite Backup zählen? Hmm... naja.
[re:2] Nunk-Junge am 12.03. 09:06
+ -
@ds94:Professionelle Storage Systeme gehen deutlich weiter als nur simple RAID - aber sind richtig teuer. Netapp ist zum Beispiel ein Anbieter für so etwas. (keine Werbung nur ein Beispiel) In der Praxis gibt es zahlreiche Mechanismen die Datenmengen reduzieren. Data Dedupliucation ist zum Beispiel ein üblicher Weg weniger Last für das Backup zu erzeugen. Dann muss man natürlich Backup-Klassen definieren. Nicht alles ist wichtig. Zum Beispiel brauche ich ein Linux-Betriebsystem nicht auswändig backupen, denn das ändert sich nur langsam und ist schnell neu aufgesetzt. Dagegen sind Userdaten der heilige Gral. Das hast Du ja auch schon ähnlich erwähnt. Rechenzentren haben üblicherweise mehrstufige Backup-Strategien. Es fängt bei den LUN an, hat oftmals einen lokalen Snapshot-Mechanismus. Oftmals steht am Ende ein Bandroboter, der in einem anderen Brandabschnitt steht und auf wenig Platz gigantische Datenmengen sichern kann. Schränke sind kein geeigneter Ort für Backups, zu klein, zu langsam, zu aufwändig. Auch die genannte Entfernung von 200-500 km ist nicht geeignet. Zum Einen braucht man eine schnelle Verbindung, also macht es Sinn, eine kruze Entfernung zu haben. Daher stehen Spiegel oder Bandroboter in einem anderen Brandabschnitt aber in der Nähe, z.B. anderes Gebäude. Du musst ja große Bandbreiten und geringe Latenzen haben. Wenn Du wirklich große Angst hast, dann sollte die Sicherung weiter entfernt sein. Ein Stromausfall kann durchaus große Regionen betreffen, in manchen Regionen wie Kalifornien kommen Feuer und Erdbeben hinzu. Da empfiehlt es sich dann einen anderen Teil der Welt zu nehmen. Aber diese ganze Theorie ist schon und gut, kostet leider Geld. Und Storage-Systeme gehören leider zu den High-End-System in der IT. Da redet man nicht über eine Samsung-Platte für 100 Euro, sondern selbst für 1 Mio. Euro hat man kein großes Strorage-System. Und wenn der Kunde die Kosten scheut, alles billig will, dann bekommt er das eben auch. Dann bekommt er eben nur ein simples RAID-System und muss nur wenig zahlen.
[re:1] ds94 am 12.03. 09:23
+ -
@Nunk-Junge: Danke für die Erläuterung. Zumindest kam ja soweit rüber, was mein Gedanke war. Wie so oft bleibt halt die Frage: Geld oder Sicherheit?

Oder nach neulichem zeitgeschehen: Geld oder viele Winterdienstfahrzeuge?
Ich hoffe, dass zumindest irgendwann eine Form der Verpflichtung kommt inkl. Angaben zu der Art und Weise welche Qualitäten diese Backups haben müssen.
[o2] Mixel am 11.03. 09:45
+5 -1
Container als wichtiges Datenzentrum ... Dümmer geht es nimmer. So primitiv, wie dieses Datenzentrum aufgebaut ist, dürfte es sicherlich keine Gaslöschanlage in Form von Novec 1230 geben. Dummheit muss bestraft werden.
[re:1] Odi waN am 11.03. 09:56
+1 -
@Mixel: Es gibt viele Berichte die diese Zentren besucht haben und haben bestätigt das dort eine Gaslöschanlage installiert ist. Wie weit man denen trauen kann weiß ich nicht aber wenn das nicht der Fall sein sollte, dann hat OVH noch mehr Probleme als vorher. Die Kunden, soweit ich das überblicken kann, sind alles andere zufrieden und haben schnell gemerkt das Geiz ist Geil nicht immer gut ist. Probleme haben sich wohl in letzter Zeit gehäuft bei ovh.
[re:1] felix111984 am 11.03. 10:36
+ -
@Odi waN: Ehrlich gesagt finde ich die Angebote von OVH im Vergleich zu Netcup, Contabo und Hetzner gar nicht mal so günstig. Sicher aber auch davon abhängig, was man bucht.
[re:2] Ludacris am 11.03. 14:58
+ -
@Mixel: is halt state of the art
[re:3] Doso am 12.03. 00:23
+ -
@Mixel: Ist halt ein Massenhoster, da geht es um billig. Selbst Google hat Cointainer im Einsatz, aber immerhin nochmal ein Dach drüber gebaut.
[re:4] cyclemat am 12.03. 00:49
+ -
@Mixel: nicht nur das sondern auch gleich noch in de höhe gebaut gut so hat man gute gelüftung aber brennt es unten dann ist oben gleich mit weg vielleicht kaufense jetzt ja mal nen NVA Bunker Tür zu Lüftung aus Feuer Ade ;)
[re:1] Nunk-Junge am 12.03. 09:17
+ -
@cyclemat: Und welchen Vorteil soll das haben? Ein Bunker schützt gut gegen Angriffe, Anschläge, Atombomben. Aber für den technischen Betrieb eines Rechenzentrum ist er sehr schlecht geeignet. Baulich können Bunker niemals modern Anforderungen eines Rechenzentrums umsetzen, Ausbau und Erweiterung unmöglich. Alle Baumaßnahmen sind deutlich teurer. Bunker sind eine blöde Idee. Wenn man die Kosten für ein modernes Rechenzentrum scheut, z.B. Sauerstoffreduzierungsanlage, dann wird man das in einem Bunker auch nicht machen.
[re:5] Nunk-Junge am 12.03. 09:08
+ -
@Mixel: Container sind eine gute Lösung und durchaus üblicher Stand heute für Rechenzentren. Amazon macht das so, Microsoft macht das so, Google macht das so, ... nur um die Großen zu nennen.
[re:1] Arhey am 12.03. 09:38
+ -
@Nunk-Junge: Microsoft nutzt es nur als mobiles RZ, nicht in ihren normalen Rechenzentren. Google und Amazon haben ganz anderen Aufbau, welcher nicht so in die Höhe geht, wo genügend Abstand ist und keine Holzböden verbaut werden.

Nur weil Container zum Einsatz kommen, sind die Ansätze nicht vergleichbar. Sonst könnte man sagen "Stand der Technik, alle nutzen Wände"
[re:1] Nunk-Junge am 12.03. 17:56
+ -
@Arhey: Microsoft baut die meisten seiner stationären Rechenzentren nur noch mittels Container. Es gibt aber auch das von Dir gemeinte Azure Modular Datacenter (MDC) für mobile Lösungen. Wer etwas über den Aufbau moderner Rechenzentren lernen möchte, hier ist ein ganz netter Artikel: https://www.datacenter-insider.de/microsoft-macht-es-vor-der-computer-ist-das-rechenzentrum-a-371841/
[re:1] Nunk-Junge am 12.03. 18:06
+ -
@Nunk-Junge: Sehr schön ist auch eine Videotour durch ein Google-Rechenzentrum. Ist leider schon uralt, also nicht mehr ganz Stand der Technik: https://youtu.be/zRwPSFpLX8I
[re:2] Arhey am 13.03. 09:29
+1 -
@Nunk-Junge: Danke für die Info. Hatte bei MS dazu nichts gefunden bis auf das MDC.
Aber auch da, Container ist nicht gleich Container und ich kenne bis auf OVH keine RZs die so massiv in die Höhe gehen.
[re:6] Arhey am 12.03. 09:31
+ -
@Mixel: Und dann waren die Böden auch noch aus Holz.
Übrigens gibt es eine Stellenausschreibung für einen Brandschutzarchitekten, welche paar Tage vor dem Brand veröffentlicht wurde.

Es gibt auch viele Hinweise, dass die es mit Brandschutz nicht so ernst genommen haben, die Frage ist warum da soviel Brandlast vorhanden war, dass es so abbrennen konnte.
[o3] Kiergard am 11.03. 09:58
+1 -
Ich frag mich ja was die Versicherung macht.
[re:1] PatrickH5 am 11.03. 10:21
+2 -2
@Kiergard: wenn die bei OVH überhaupt eine Versicherung haben. Hier wurde sicherlich auch gespart ;)
[o4] burkm am 11.03. 10:07
+1 -
Die Frage wird wohl erst nach Ermittlung der Ursache(n) beantwortet werden können.
[o5] DerTigga am 11.03. 11:33
+5 -1
Ach was wäre das schön, wenn deswegen nun so mancher Mal und Erpresserware Heini sozusagen beim Arbeitsamt aufschlagen müsste, da schlagartig völlig seiner gewohnten finanziellen Abzockereien / Geldeingängen beraubt wurde bzw ne gute Weile lang sein wird .. :-P
Womöglich hat so jemand nämlich grade kein Backup zu Hause, damit im Durchsuchungsfall "nix" gefunden werden kann, durch die Beamten ? *fg
[re:1] rallef am 11.03. 14:59
+2 -
@DerTigga: Du kannst davon ausgehen, dass gerade diese Brüder ein ziemlich gutes Backupkonzept mit weltweit verteilten, sich gegenseitig spiegelnden Servern unterhalten. Ja, natürlich haben die die das nicht im eigenen Keller.

Das sind idR ausgebuffte Profis, würde ich sagen, die im permanenten Stresstest leben.
[re:1] DerTigga am 11.03. 21:19
+3 -
@rallef: Wohl eher im permanenten Asozialitätsmodus..
[re:2] DerTigga am 19.03. 18:19
+ -
@rallef: Wohl eher im permanenten Asozialitätsmodus..
[o6] AlexKeller am 11.03. 21:46
+ -
verstehe irgendwie beide Seiten nicht so ganz.

ich habe mal in einer Unternehmung gearbeitet, welche grosse Datacenter plant, da müssen so viele Vorschriften eingehalten werden was Brandschutz oder andere Einflüsse angeht, dass es für jeden Fall einen Spezialisten braucht. für Brandschutz hatten wir sogar eine Brandsimulation, wie sich bei gewissen Begebenheiten ein Brand entfachen und ausbreiten kann. daher erwarte ich in diesem Fall auch von OVH eine ähnliche planerische herangehensweise!

die zweite Seite, die der Kunden versteh ich auch nicht! Ein Daten-Backup ist ein elementarer Bestandteil wenn du eine Firma bist, weil bei einem totalen Datenverlust kannst du meist deine Firma am nächsten Tag schliessen und Gläubigerschutz beantragen lassen
[re:1] Trashy am 12.03. 03:44
+1 -
@AlexKeller: Tja viele Kunden denken eben Backup ist ja beim Hoster, schließlich bezahlen sie dafür. Rechnet ja sicher auch keiner damit, dass son Ding komplett abfackelt. xD
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