Six Days in Fallujah: Shooter "untrennbar mit Politik verbunden"
Publisher Victura verkündete ursprünglich, dass Six Days in Fallujah ein Spiel ohne politisches Statement sein soll. Allerdings sei die Thematik des Shooters "untrennbar mit der Politik verbunden". Daher betont Victura, dass die verschiedensten Sichtweisen zu Wort kommen werden.
Mitte Februar ließ Publisher Victura verlauten, dass das kurz zuvor angekündigte Six Days in Fallujah nicht zum politischen Statement werden soll. Der Shooter spielt während der zweiten Schlacht um die Stadt Falludscha im Jahr 2004 und erzählt seine Story sowohl durch Gameplay als auch durch Dokumentarfilmsegmente, in denen Militärpersonal und Zivilisten zu Wort kommen und über den Irak-Krieg sprechen.
Die Dokumentarfilmsegmente beschäftigen sich mit vielen schwierigen Themen, einschließlich der Geschehnisse und politischen Entscheidungen, die überhaupt zu den Kämpfen führten und welche Nachwirkungen sie hatten. Mittlerweile wurde Kritik am Spiel laut, da befürchtet wurde, dass sich die Kampagne zu sehr auf die US-Sichtweise fokussiert. In einer nachgereichten Stellungnahme betont Victura nun, dass man verstehe, dass die Ereignisse im Spiel "untrennbar mit der Politik verbunden sind" und man "einer Vielfalt an Sichtweisen" eine Bühne bieten wolle. Bisher hätten 26 irakische Zivilisten und Dutzende von Service-Mitgliedern die schwierigsten Momente ihres Lebens mit dem Entwicklerteam geteilt, "so dass wir sie mit euch teilen können, in ihren Worten".
Doku soll den nötigen Kontext liefern
Als Beispiel wurde der höchst umstrittene Einsatz von Phosphorbomben durch das US-Militär angeführt: "Auch wenn wir den Spielern nicht erlauben, während des Spiels weißen Phosphor als Waffe zu verwenden, wird sein Einsatz in den Dokumentarfilmsegmenten beschrieben." Zudem sei man davon überzeugt, dass "die Geschichten der Opfer dieser Generation es verdienen, von den Marines, Soldaten und Zivilisten, die dort waren, erzählt zu werden", so der Publisher auf Twitter. "Wir vertrauen darauf, dass ihr das Spiel - wie die Ereignisse, die es nachstellt - als komplex empfinden werdet."
Während der Missionen werden Spieler mit realen Szenarios des Militärs und der Zivilbevölkerung konfrontiert. Diese Herausforderungen müssen interaktiv gelöst werden und bieten dabei eine "Perspektive auf die urbane Kriegsführung, die durch kein anderes Medium möglich ist".
Six Days in Fallujah wurde nach zehn Jahren nun bereits zum zweiten Mal angekündigt. Der ursprüngliche Publisher Konami zog sich damals auf Grund heftiger Kritik vom Projekt zurück. Das Spiel wird inzwischen vom Indy-Studio Highwire Games entwickelt, das 2015 unter anderem von ehemaligen Bungie-Größen wie Halo-Lead-Designer Jaime Griesemer und Komponist Marty O'Donnell gegründet wurde. Erscheinen soll der Titel noch in diesem Jahr sowohl für PC als auch Konsolen.