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Apple iPad Air 2022 im Test: Pro bei der Leistung und mini beim Preis

Apple hat sein iPad Air überarbeitet und einen M1-Chip spendiert. Außerdem erhält das Air auch noch eine Antenne für den schnellen Mobilfunkstandard 5G. Damit rückt es mit einigen Funktionen ganz dicht an das iPad Pro 2021 heran. Mehr dazu erfahrt ihr im Testbericht.
21.03.2022  14:35 Uhr
Von Fabien Roehlinger

Apple iPad Air 5 (2022): Preis und Verfügbarkeit

Apple hat das iPad Air 2022 beziehungsweise die 5. Generation am 8. März 2022 im Rahmen eines Events angekündigt. In Deutschland ist es seit dem 18. März erhältlich. Die Variante mit Wi-Fi only startet bei 679 Euro, die Cellular-Variante gibt es ab 849 Euro. Beide Varianten gibt es entweder mit einem internen Speicher von 64 GByte oder mit 256 GByte.

Apple iPad Air 5 (2022): Design und Verarbeitung

In Sachen Design bleibt Apple seiner Linie treu und ändert: Nichts. Mit einer Abmessung von 247,6 mm x 178,5 mm und 6,1 mm misst das neue iPad Air genauso viel wie sein Vorgänger des vergangenen Jahres. Mit 462 Gramm ist es kaum spürbare 2 Gramm schwerer als die 4. Generation. Die Ecken sind nach wie vor abgerundet, der An-Aus-Taster ist oben an der schmalen Seite angebracht, die Taster für die Lautstärke daneben an der langen Seite. Die Frontkamera ist noch immer (leider!) an der schmalen Seite des iPads Für Videocalls wäre es aus meiner Sicht hilfreicher, wäre die Kamera an der breiten Seite verbaut.

Apple iPad Air 5
Ein schöner Rücken kann auch entzücken: Das neue Blau gefällt wirklich sehr. / © NextPit

Es gibt aber eine neue Farbe - und ich muss sagen, sie gefällt! Das neue Blau ersetzt das grüne iPad, das es noch im letzten Jahr gegeben hatte.

Apple iPad Air 5 (2022): Display

Das Display des iPad Airs ist toll. Es gibt satte Farben wieder, nutzt die sogenannte True Tone-Technologie, die die Farben des Displays so natürlicher wiedergeben sollen.

Es ist dasselbe Panel, das Apple auch im vergangenen Jahr verbaut hat: Ein 10,9 Zoll beziehungsweise 27,69 cm in der Diagonalen großes Liquid Retina Display, das mit 2360 x 1640 Pixeln auflöst und typischerweise eine Helligkeit von 500 Nits aufweist.

Apple iPad Air 5
Bei genauem Hinsehen erkennbar: Die Bezels des iPad Pros (hinten) sind etwas kleiner. / © NextPit

Im Vergleich zum iPad Pro fehlt die ProMotion-Technologie, mit der sich akkuschonend besonders flüssige Übergänge bei Bewegungen darstellen lassen können.

Sieht man sich die beiden iPads, also das neue Air und das Pro, nebeneinander von oben an, werden einem vielleicht bei genauem Hinsehen die etwas größeren Bezels beim Air auffallen. Aber selbst das fehlende ProMotion dürfte vielen Fällen kaum bemerkbar sein.

Apple iPad Air 5 (2022): Besonderheiten

Das iPad Air 2022 ist auch mit dem Magic Keyboard und dem Apple Pencil der 2. Generation kompatibel.

Warum es gerade in Kombination mit seiner Performance so spannend ist, kläre ich später noch im Fazit.

Apple iPad Air 5
Mit dem iPad Air kann man sowohl das Apple Magic Keyboard, als auch den Apple Pencil der 2. Generation voll nutzen. / © NextPit

Apple iPad Air 5 (2022): Software

Das neue iPad Air 2022 kommt selbstverständlich auch mit der neuesten Version von iPadOS. Aktuell ist das die Version 15.4. Wer schon mal ein iPad in Aktion gesehen hat, weiß, dass iPadOS und seine Möglichkeiten bemerkenswert sind.

Da das iPad Air über den M1-Chip verfügt, dürften dem Tablet alle Software-Updates auch für die nächsten 4 bis 5 Jahre sicher sein.

Apple iPad Air 5 (2022): Performance

Bereits letztes Jahr schrieb ich über den M1-Chip:

"Das erste System-on-a-Chip aus dem Hause Apple hat 8 CPU-Kerne, 8 Kerne für die GPU und 16 Apple Neural Engine Cores. Apple sagt, der M1 bringe eine 50% Performance-Steigerung und eine 40% bessere Grafikleistung mit sich."

Wieso ich fast ein Jahr alte Kamellen aufwärme - noch dazu, weil diese ja eigentlich für ein ganz anderes Gerät gedacht sind? Weil sie genau das zusammenfassen, was auch für das iPad Air gilt. Denn Apples Mittelklassegerät im Tabletbereich, eben das iPad Air, bekommt auch den M1-Chip und wird so das schnellste Tablet seiner Preisklasse.

Falls das jetzt vielleicht zu schnell ging, hier noch einmal zusammengefasst: Das iPad Air hat nun einen Chipsatz verbaut, den Apple nicht nur im iPad Pro (2021), sondern auch im MacBook Pro des vergangenen Jahres verbaut hatte.

Apple iPad Air 5
Das iPad Air lässt sich auch prima als Every-Day-Device nutzen. / © NextPit

Schnell wird es übrigens auch beim Funken. Denn das iPad Air bekommt sowohl eine 5G-Antenne als auch Wi-Fi 6. Letzteres ist zwar bisher noch nicht sehr weit verbreitet, aber in Sachen Zukunftssicherheit ist das sicherlich ein Pluspunkt.

Grafikintensive Spiele, Videoschnitt für Hausgebrauch oder Multithreading sind mit dem neuen iPad Air kein Problem. Da fragt man sich doch: Warum sollte ich mir dann überhaupt ein iPad Pro kaufen, wenn das iPad doch so viel kann?

Eine gute Frage, die ich im Fazit noch genauer kläre. Was man allerdings schon an dieser Stelle zu bedenken geben muss, ist, dass es das iPad Air nur in einer 64- und 256-GByte-Variante gibt. Für Leute mit Datenhunger könnte das eventuell zu leichte Kost sein. Ich will allerdings an dieser Stelle zu bedenken geben, dass man zusammen mit iCloud Daten wunderbar und kaum merkbar auslagern kann. Meistens übernimmt iPadOS diesen Job sogar, ohne dass man es merkt: Nicht oder selten genutzte Daten verbleiben dann in der Cloud und klauen so keinen wertvollen Speicherplatz.

Beim Sound nichts Neues. Bei der Frontkamera schon.

Apple spendiert seinem Air zwei Lautsprecher, die für ihre Größe auch durchaus gut klingen. Wer schon mal iPad-Sound genießen durfte, weiß was ich meine. Sehr viel mehr lässt sich zum Sound aber auch gar nicht sagen.

Ganz im Gegensatz zur Frontkamera: Apple verbaut jetzt ebenfalls die 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera, die auch schon im iPad Mini und im iPad Pro zum Zuge kommt. Damit ist dann auch Center Stage möglich - Apples neue Funktion für Videokonferenzen. Dabei folgt einem die Kamera scheinbar immer und hält die Sprecher im Fokus.

Die Hauptkamera besteht nur aus einer Linse mit einer ƒ/1.8-Blende. Mit ist ein digitaler 5-fach-Zoom möglich. Videos lassen sich in 1080p oder 4K aufnehmen.

Apple iPad Air 5
Links iPad Pro und rechts das iPad Air. / © NextPit

Apple iPad Air 5 (2022): Akku

Es ist wirklich erstaunlich, was Apple mittlerweile aus den Akkus herausholt. Wie üblich verzichtet Apple auf die Angabe genauer mAh-Angaben und gibt die Leistung seiner Batterie mit einem Tag an. Apple gibt die Leistung der Batterie mit bis zu 10 Stunden für Websurfing und Video über Wi-Fi und bis zu 9 Stunden beim Verwenden von mobilen Daten an.

Diesen Wert kann ich so locker bestätigen. Das iPad begleitet mich die letzten Tage über meinen Tag hinweg. Abends ist trotz intensiver Nutzung - wie Mails oder Artikel schreiben, surfen oder mal ein Video - immer noch Restenergie übrig. Wer also nicht hauptsächlich rechenintensive Aufgaben bewerkstelligt oder grafiklastige Games zockt, ohne das Tablet an einer externen Stromquelle angeschlossen zu haben, der oder die kommt ganz locker über den Tag.

Apple iPad Air 5
Das iPad Air lässt sich über den USB-C-Port wieder aufladen. / © NextPit

Apple iPad Air 5 (2022): Technische Daten

iPad Air (2022) iPad Pro-Modelle (2021)
Produkt Apple iPad Air 5 (2022) Apple iPad Pro 11" (2021) Apple iPad Pro 12,9" (2021)
Anzeige 10,9-Zoll LCD IPS
2360 x 1640 Pixel (264 PPI)
60 Hz Bildwiederholfrequenz
11-Zoll-LCD-IPS
2338 x 1668 Bildpunkte (261 PPI)
120 Hz Bildwiederholfrequenz
12,9-Zoll-LCD-IPS
2732 x 2048 Bildpunkte (264 PPI)
120 Hz Bildwiederholfrequenz
Prozessor Apple M1
8-Kern-CPU
8-Kern-GPU
Arbeitsspeicher 8 GB 8 oder 16 GB
Rückwärtige Kamera 12 Megapixel (weitwinklig) 12 Megapixel (Weitwinkel)
10 Megapixel (Ultra-Weitwinkel)
LiDAR-Sensor
12 Megapixel (Weitwinkel)
10 Megapixel (Ultra-Weitwinkel)
LiDAR-Sensor
Blitzlicht LED True Tone LED
Video 4K-Aufnahme mit bis zu 60 fps
HDR-Video mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde
3-facher Digitalzoom
Mono-Aufnahme
4K-Aufnahme mit bis zu 60 fps
HDR-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde
3-facher digitaler Zoom / 2-facher optischer Zoom
Stereo-Aufnahme
Frontkamera 12 Megapixel (Ultra-Weitwinkel) 12 Megapixel (Ultra-Weitwinkel)
TrueDepth
Interner Speicher 64 / 256 GB 128 / 256 / 512 / 1024 / 2048 GB
Entfernbarer Speicher Keine Speicherkartenunterstützung
Externer Speicher über USB-C
Keine Speicherkartenunterstützung
Externer Speicher über USB-C/Thunderbolt
Konnektivität Wi-Fi 6 - 2,4 & 5 GHz
Bluetooth 5.0
Modelle mit Mobilfunk:
nano-SIM / eSIM
3G / 4G
5G: unter 6 GHz
Wi-Fi 6 - 2,4 & 5 GHz
Bluetooth 5.0
Modelle mit Mobilfunk:
nano-SIM / eSIM
2G / 3G / 4G
5G: unter 6 GHz und mmWave
Akkulaufzeit Bis zu 10 Stunden (WLAN)
Bis zu 9 Stunden (4G/5G)
Abmessungen 24,76 x 17,85 x 6,1 mm
(9,74 x 7,02 x 0,24 Zoll)
24,76 x 17,85 x 5,9 mm
(9,74 x 7,02 x 0,23 Zoll)
28,06 x 21,49 x 6,4 mm
(11,04 x 8,46 x 0,25 Zoll)
Gewicht Wi-Fi: 461 g (1,02 Pfund)
Mobiltelefon: 462 g (1,02 Pfund)
Wi-Fi: 466 g (1,03 Pfund)
Mobilfunknetz: 470 g (1,04 Pfund)
Wi-Fi: 682 g (1,5 Pfund)
Mobilfunknetz: 685 g (1,51 Pfund)
Authentifizierung Touch ID (obere Taste) Gesichtserkennung (TrueDepth-Kamera)
Zubehör Apple Pencil (2. Generation)
Magische Tastatur
Smart Keyboard Folio
Gut Sehr schnell und leistungsfähig
Zentrale Bühne: Apples neues Videoanrufsystem ist an Bord
Super Akkulaufzeit
Kompatibel mit Apple Pencil und Magic Keyboard
Schneller Datenaustausch und Anschluss für externe Displays dank USB-C
Hohe Leistung durch den M1-Prozessor
Thunderbolt-Anschluss

5G-Netzwerkunterstützung
Tolle Audioleistung

Sehr gute Akkulaufzeit, insbesondere im Standby-Modus
Center Stage ist großartig
Kompatibilität mit Magic Keyboard der 1. Generation
Schlecht Wenige Speicheroptionen
Kein Face ID
iPadOS braucht ein Update, um mobile Produktivität möglich zu machen
Das kleinere 11-Zoll-Modell verfügt nicht über ein XDR-Display
Die Position der Frontkamera ist nicht optimal

Abschließendes Urteil

"Pro bei der Leistung und mini im Preis" - so lautet der Titel meines Artikels. Apple wertet seine Air-Reihe technisch gesehen mächtig auf. So sehr, dass die Unterschiede zum iPad Pro abseits des Design fast schon mit der Lupe gesucht werden müssen und sich der Preis trotzdem in Richtung iPad mini orientiert.

Es scheint Teil einer neuen Apple-Strategie zu sein. Immerhin rüstet man das neue iPhone SE ebenfalls beim Chipsatz so stark auf, dass es in Sachen Performance quasi mit dem iPhone 13 ebenbürtig ist.

Warum macht Apple das? Natürlich bekommt man auf eine solche Frage vom Hersteller keine klare Antwort. Aber beim genaueren Hinsehen und Nachdenken ergibt diese Strategie absolut Sinn.

Der M1-Chip ist nun mittlerweile schon gut ein Jahr alt, das iPad Pro erschien Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni des letzten Jahres. Das heißt, dass ein neues iPad Pro vermutlich auch bald den M2-Chip erhalten würde. So hätte das Pro in zwei Monaten wieder die Nase vorne.

Trotzdem ist das iPad Air eine echte Power-Maschine und bietet an sich alles, was das Herz begehrt. Was also tun, wenn man jetzt zwischen iPad Pro und iPad Air zögert?

Apple iPad Air 5
Air oder Pro: Von oben kaum zu unterscheiden. / © NextPit

Für wen ist das iPad Pro geeignet und für wen das iPad Air?

Selbstverständlich lässt sich diese Frage nicht beantworten, ohne die Präferenzen der jeweiligen Person zu kennen. Als Faustregel habe ich für mich aber ausgemacht: Mit einem ausgeprägten FOMO (Fear of missing out; diese Emotion kenne ich selbst nur allzu gut) und damit dem Gefühl gerne auf der Höhe der technischen Zeit und Möglichkeiten sein zu müssen / zu wollen, greife ich zum iPad Pro. Ebenso, wenn ich viel beruflich mit dem iPad unterwegs bin oder es vielleicht gar mein Hauptcomputer ist.

Das iPad Air dagegen ist für alle, die mit einem Tablet mehr machen möchten, als gelegentlich ein oder zwei Webseiten auf der Couch anzusehen. Ich denke da vor allem an Schülerinnen und Schüler fortgeschrittenerer Jahrgangsstufen, Studentinnen und Studenten oder Menschen, die insgesamt viel mit einem Tablet privat (aber auch beruflich) machen möchten. Das iPad Air bietet dafür nämlich alles - und das zu einem günstigeren Preis.

Dass Apple seinen vermeintlich kleineren und Einstiegsgeräten die neuesten Chips bietet, ist bemerkenswert. Und nachhaltig! So ist gewährleistet, dass die Geräte viele Jahre Updates bekommen können. Einer Nutzungsdauer von fünf Jahren und mehr steht so nichts im Wege.

Dieser Inhalt kommt von unserem Partner Nextpit und ist am 18. März 2022 unter dem Titel "iPad Air 2022 im Test: Pro bei der Leistung und mini beim Preis" erschienen. Hat er euch gefallen? Dann schaut doch bei unseren lieben Kollegen von Nextpit vorbei und findet weitere großartige Inhalte wie diesen!
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