Da die Ports nichts taugen, hilft sich die Community einfach selbst
Letzte Woche war auf Github ein beeindruckendes Projekt aufgetaucht, dem Jahre der Vorarbeit vorausgegangen waren. Eine kleine Gruppe an findigen Programmierern hatte sich mit dem Ziel zusammengeschlossen, den Code von GTA III und Vice City komplett nachzukonstruieren. Tiefgreifende Verbesserungen für moderne Computer-Systeme, wie etwa Widescreen-Support und Tools, die leichter Anpassungen erlauben, waren Wünsche, die vom Entwickler bisher nicht erfüllt wurden. Und so nahm sich das Projekt der Sache selbst an. Auf YouTube ansehenWie PCGamer erläutert, wurden für die nicht-offiziellen Versionen PC-Assets der bestehenden Spiele zusammen mit dem rekonstruierten Quellcode verwendet: Ein Verweis auf diese Herangehensweise findet sich auch in den Projekt-Namen Re3 (reverse-engineered 3) und reVC (reverse-engineered Vice City). Eine Erlaubnis, die Inhalte zu benutzen, hatte sich die Gruppe dabei nicht eingeholt. Und so darf es nicht verwundern, dass GTA-Publisher Take-Two nur wenige Tage nach Release mit dem juristischen Vorschlaghammer gegen das Projekt vorgeht.
GTA Streisand
Im ersten Schritt hatten die Anwälte des Unternehmens mit Verweis auf klare Urheberrechtsverletzungen die Hauptseite und unzählige Forks des Projekts auf Github entfernen lassen. Hier ist in einer sogenannten DMCA-Mitteilung zu lesen: "Der Inhalt der unten aufgeführten Links besteht aus urheberrechtlich geschütztem Material, das Eigentum von Take-Two ist. Die Verwendung unserer urheberrechtlich geschützten Inhalte in diesen Links ist nicht autorisiert und sollte sofort entfernt werden."Wie Github in einer Mitteilung ausführt, hatte man sich im Anschluss dazu entschieden, nicht nur gegen die von Take-Two beanstandeten Inhalte vorzugehen, sondern alle mit dem Projekt verbundenen Einträge zu entfernen: "GitHub hat die Takedown Notice auf das gesamte Fork-Netzwerk ausgeweitet." Eine kurze Suche im Netz zeigt, dass das Projekt von der Community unmittelbar in hunderte weitere unabhängige Archive übertragen wurde - hier trifft hartes juristisches Vorgehen wohl auf den bekannten Streisand-Effekt.