Für die Energiewende werden unter anderem auch große Mengen an so genanntem grünen Wasserstoff benötigt. Da die Produktion in immer größeren Dimensionen erfolgt, kann man quasi zuschauen, wie die Herstellungskosten schnell sinken.
Als grün bezeichnet man jenen Wasserstoff, der ausschließlich unter Verwendung regenerativer Energien produziert wurde. Da diese bisher immer noch nur einen Bruchteil der weltweiten Stromerzeugung ausmachen, sind relativ wenig Überschüsse da, die sich für die Wasserstoff-Produktion nutzen lassen. Die Kosten liegen damit noch deutlich über jenen, die bei grauem Wasserstoff anfallen, der in der Regel aus Erdgas hergestellt wird.
Dem Handelsblatt liegt eine Analyse des Beratungshauses McKinsey vor, nach dem die Produktionskosten für grünen Wasserstoff bis zum Jahr 2030 zumindest in einigen Regionen der Welt auf 1,15 Euro pro Kilogramm sinken könnten. Dann würden die Kosten auf dem gleichen Niveau wie bei grauem Wasserstoff liegen. Bei den fraglichen Regionen dürfte es sich allerdings um solche handeln, die beispielsweise über sehr viel Sonneneinstrahlung und wenig Wolkentage verfügen.
Bedarf steigt zügig
Große Potenziale haben also Steppen- und Wüstenregionen, in denen eigens für die Wasserstoff-Produktion große Solarparks angelegt werden. Für die hiesige Wirtschaft bringt das natürlich das Problem mit sich, dass der günstige Wasserstoff auch erst einmal über längere Strecken transportiert werden muss, was den Preis dann wieder etwas steigert.
Eine klimaneutrale Wirtschaft wird allerdings unbedingt auf größere Mengen grünen Wasserstoffs angewiesen sein. Sei es als Ersatz für fossile Brennstoffe in der Stahlindustrie oder als Treibstoff für den Schwerlast- und Flugverkehr, bei denen batterieelektrische Antriebe kaum funktionieren. Weltweit wird daher aktuell nach immer neuen Möglichkeiten gesucht, das Material im großen Stil zu produzieren.