Der Aufbau eines vierten Mobilfunknetzes in Deutschland könnte nun endlich bald starten. 1&1 Drillisch steht kurz davor, einen nationalen Roaming-Vertrag mit einem bestehenden Netzbetreiber abzuschließen.
Aktuell laufen hier vor allem Verhandlungen mit der Telefonica. Laut einem Bericht von Golem sind diese inzwischen so weit fortgeschritten, dass es im Mai zur Unterschrift kommen könnte. Ein neues Angebot des Netzbetreibers wird aktuell geprüft. Hier soll insbesondere noch einmal an den Preisen geschraubt worden sein und Drillisch soll vor allem auch jährlich sinkende Tarife für die Daten bekommen.
Drillisch hatte bei der letzten Auktion von Funkfrequenzen zugeschlagen und Lizenzen erworben, die einen Betrieb eines 5G-Netzes ermöglichen. "Alle weiteren Voraussetzungen für den erfolgreichen Start unseres Mobilfunknetzes haben wir bereits in den letzten Monaten geschaffen", erklärte Konzernsprecherin Lisa Pleiß gegenüber den Kollegen. Allerdings wird man mit dem praktischen Aufbau der Infrastruktur eben erst loslegen, wenn man mindestens ein Roaming-Abkommen mit einem der drei bestehenden Netzbetreiber in der Tasche hat.
Druck von den Behörden
Denn der Aufbau einer komplett neuen Infrastruktur wird dauern. Und man wird kaum Kunden gewinnen können, wenn diese im besten Fall auf einigen Inseln 5G-Verbindungen nutzen können, das Smartphone ansonsten aber schlicht offline bleibt. Das National Roaming würde dafür sorgen, dass zumindest die 4g-Infrastruktur des Konkurrenten mitgenutzt werden kann, so das hier der gewollte Start eines vierten Anbieters zumindest möglich wird.
Die Vermietung von Kapazitäten erfolgt von Seiten der Telefonica nicht ganz freiwillig. Hier handelt es sich um eine Auflage im Zuge einer behördlichen Zustimmung der Fusion von O2 und E-Plus. Das erste Angebot an Drillisch hatten die zuständigen Wettbewerbsbehörden als nicht hinreichend bewertet, so dass nun die Nachbesserung nötig wurde.