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Apple AppStore:
Betrüger haben viel zu oft freie Hand beim Abzocken

Der Freigabe-Prozess für Apples AppStore ist zwar als besonders hart verrufen, doch hindert er Betrüger nicht unbedingt daran, hohe Beträge zu ergaunern. Das hat der Entwickler einer Keyboard-Anwendung für die Apple Watch herausgearbeitet.
09.02.2021  09:52 Uhr
Der Programmierer Kosta Eleftheriou bietet selbst die populäre App FlickType an, mit der Nutzer auf ihrer Smartwatch schreiben können. Zuvor hatte er bereits andere erfolgreiche Anwendungen gestartet, die schließlich von größeren Anbietern aufgekauft wurden. Allerdings fiel ihm kürzlich auf, dass Betrüger teilweise mit seiner Arbeit ordentlich Kasse unter den Nutzern der Plattform machten. Er verwies hier laut einem Bericht von 9to5mac beispielsweise auf eine App namens KeyWatch. Diese zog in den Statistiken plötzlich an seiner mühsam verfeinerten Anwendung vorbei. Tests zeigten, dass die App im Grunde kaum nutzbar war. Allerdings wurde sie massiv auf Facebook und Instagram beworben und über offensichtlich eingekaufte Fake-Rezensionen mit guten Wertungen versehen. Auf diese Weise brachte der Anbieter zahlreiche Nutzer dazu, ein Abo abzuschließen, das 8 Dollar pro Woche kostete.

Scammer mit hohen Einnahmen

Ärgerlich für Eleftheriou war dabei nicht nur die Tatsache, dass betrügerische Konkurrenz erfolgreicher wurde als seine App, sondern auch, dass für die Facebook-Werbung einfach seine Arbeit abgefilmt wurde. Hochgerechnet aufs Jahr hätte KeyWatch so einen Umsatz von rund 2 Millionen Dollar generiert. Beschwerden des Entwicklers führten letztlich dazu, dass die Scam-App aus dem AppStore entfernt wurde.

Allerdings gingen die zuständigen Apple-Mitarbeiter hier dann nicht einmal einen kleinen Schritt weiter. Denn der Entwickler-Account hinter der Fake-App bietet noch eine ganze Reihe anderer Anwendungen an, die nach dem gleichen Schema funktionieren. Diese sind weiterhin verfügbar. Hilfreich wäre es hier, wenn Apple die wöchentlichen Zahlungs-Optionen bei Abos abschaffen würde - denn dies könnte zumindest einige Zahlungen unterbinden. Besser wäre es aber wohl, wenn die Prüfer stärker die Geschäftsmodelle der Entwickler begutachten würden, als immer wieder auf Nebensächlichkeiten bei seriösen Anbietern anzuspringen.

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