Google kündigt an, zukünftig keine weiteren Spiele für seinen Cloud-Gaming-Dienst Stadia zu entwickeln. Das Entwicklerteam der eigenen Games & Entertainment-Abteilung wird aufgelöst und die bekannte Ubisoft-Veteranin Jade Raymond verlässt das Unternehmen.
Knapp 14 Monate nach dem weltweiten Launch der Spiele-Streaming-Plattform Stadia zieht Google bei seinem Entwicklerstudio "Stadia Games & Entertainment" den Stecker. Zukünftig will man auf exklusive Inhalte aus dem eigenen Haus verzichten und sich auf die Kooperationen mit Drittanbietern konzentrieren. Mehr als 150 Entwickler an den Standorten Montreal (Kanada) und Los Angeles (USA) sollen neue Positionen innerhalb des Konzerns erhalten. Jade Raymond, Aushängeschild und Industrieveteranin mit Stationen bei EA und Ubisoft, entschied sich hingegen dazu, Google zu verlassen.
Wenn erstklassige Spiele einfach zu viel Geld und Zeit kosten
In einem offiziellen Statement gab Stadia-Chef Phil Harrison bekannt: "Um erstklassige Spiele von Grund auf zu entwickeln, bedarf es vieler Jahre und erheblicher Investitionen, und die Kosten steigen exponentiell an. Da wir uns darauf konzentrieren, auf der bewährten Technologie von Stadia aufzubauen sowie unsere Geschäftspartnerschaften zu vertiefen, haben wir entschieden, dass wir über die kurzfristig geplanten Spiele hinaus nicht weiter in die Entwicklung exklusiver Inhalte durch unser internes Entwicklungsteam SG&E investieren werden."
Es ist durchaus denkbar, dass Google auch weiterhin zeitexklusive Titel (z.B. Orcs Must Die 3 und Crayta) von Drittanbietern für Stadia anbieten wird, um neue Spieler für den Cloud-Gaming-Dienst zu gewinnen. Zudem steht die Kompatibilität zu weiteren Plattformen nebst Windows, Mac, iOS und Android sowie die Verzahnung mit eigenen Services, wie zum Beispiel YouTube Gaming, im Mittelpunkt. Aktuell ist Google Stadia in einer kostenlosen Variante mit 1080p-Auflösung sowie der kostenpflichtigen Stadia Pro-Version in 4K-HDR für monatlich 9,99 Euro erhältlich.