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Politik macht Druck:
TSMC will Kapazität für Autobranche freischaufeln

Der Chiphersteller TSMC will alles versuchen, um Produktionskapazitäten für die Automobilindustrie freizuschaufeln. Das erklärten Manager des Konzerns gestern in eilig anberaumten Gesprächen mit der taiwanischen Regierung.
TSMC
25.01.2021  14:33 Uhr
Weltweit hat die Automobil-Industrie derzeit Probleme, ihre Produktion in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Denn aktuell bekommen die Produzenten nicht ausreichend Chips geliefert. Zu Beginn der Corona-Krise hatte man die Bestellungen reduziert und dann nicht rechtzeitig wieder hochgefahren. Kurzfristig sind nun aber keine größeren Mengen zu bekommen, weil die Chiphersteller auch aus zahlreichen anderen Sektoren Bestellungen vorliegen haben, die sie gut auslasten. Auch TSMC als weltweit größter Halbleiter-Auftragshersteller hat aktuell schlicht keine brach liegenden Kapazitäten, mit denen man die Nachfrage aus der Automobilbranche schnell bedienen könnte. Dass nun die taiwanische Regierung einspringt und nach einer Lösung sucht, zeigt, wie brisant das Problem insgesamt auf politischer Ebene angesehen wird - immerhin ist die Automobilindustrie nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Industriestaaten einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren.

Umschichtung von Aufträgen

Das TSMC-Management sicherte in den gestrigen Gesprächen nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zu, an einer Optimierung verschiedener Produktionsprozesse zu arbeiten, um Kapazitäten freizuschaufeln. Diese sollen dann mit Priorität für das Abarbeiten von Bestellungen aus der Autoindustrie genutzt werden.

Das passiert unter anderem, indem einige Kunden aus anderen Bereichen früher als geplant auf neuere Prozesslinien umgelagert werden. Dort können die Arbeiten in der Regel mit höherer Effizienz erledigt werden. So werden auf den älteren Fertigungsstraßen Kapazitäten frei, auf denen die verschiedenen Controller und Sensoren für die Fahrzeugproduktion hergestellt werden können.

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